Für eine Nacht geht's..

Für eine Nacht geht's..

Und da war es wieder, das typische Wetterphänomen, was man allzu oft in Skandinavien antrifft. Am Morgen von der glühenden Sonne aus dem Zelt geworfen, mittags an der höchsten Passstelle unserer Wanderung in ein äußerst spontanes, gleichzeitig unglaublich heftiges Hagelgewitter geraten und dann mit in allen Schichten durchnässten Klamotten noch ein wenig weitergelaufen, da die Wolkendecke sich auflockerte und wir uns der falschen Hoffnung hingaben, wir würden gleich wieder in der wärmenden Sonne trocknen. Doch gerade, als wir uns einen Moment der Pause gönnten und ich meinen Blick auch mal in andere Richtungen schweifen ließ, sehe ich das nächste Unheil aus dem Langglupdalen hereichbrechen.
Wenn man sie am nötigsten braucht, findet man die richtige Zeltstelle natürlich nicht. Erst in dem Moment, als ich mich schon damit abgefunden hatte, gleich wieder Hagel und Blitzen schutzlos ausgeliefert zu sein, erblickten wir eine Stelle, auf der wenige Sekunden später unser Zelt stand.. gerade rechtzeitig mache ich den Reißverschluss zu und höre die ersten Eiskörner auf das Zelt prasseln.

Urlaub! Da kann man sich über so kleine Dinge wie ein dichtes Zelt einfach nur tierisch freuen.

Nach einer halben Stunde intensivsten Gerüttels am Gestänge durch den Wind und mehrerer Angstmomente, wenn mal wieder ein Blitz irgendwo in unmittelbarer Nähe niederging, war es vorbei, und die Sachen konnten im seichten Wind trocknen.
Die Perspektive täuscht, zum Fluss ging es noch einige Meter in eine Senke hinunter :)


12. Juli 2014, Rondane