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Die genaue Einwohnerzahl von Kairo ist nicht bekannt. Fragt man einen Ägypter, bekommt man Zahlen zwischen 18 und 22 Millionen. Im Internet recherchiert, bewegen sich die Einwohnerzahlen zw. 15 und 18 Millionen. Da bei unserem letzten Besuch im Jahre 1992 schon ca. 15 Mio. genannt wurden, glaube ich, dass eine Zahl von 20 Mio. Menschen, die diese Großstadt bewohnen, nicht unreal ist.

Der Wohnraum ist eng begrenzt, die einzelnen Wohnungsgrößen sehr klein, gemessen an der Anzahl der Menschen, die in ihr leben. Es gibt in Kairo keinerlei Eigenheimförderung, d.h. Eigentumswohnungen müssen bar bezahlt werden. In Fayom (ca. 80 km von Kairo Richtung Süden) z.B. können Eigentumswohnungen über Darlehen finanziert werden.

Um die Landflucht der Bevölkerung zu durchbrechen, hat die Regierung ein Aussiedlungsprogramm in den nordwestlichen Sinai beschlossen und durch großzügige Bewässerungsanlagen landwirtschaftliche Anbauflächen geschaffen. Die Aussiedlung wird aber nur sparsam angenommen.

Der Großteil der Wohnungen wird äußerst kostengünstig errichtet und nach dem Bezug wird nicht mehr renoviert, oder saniert. Die Abgase, der Smog, die Billigbauweise tauchen die Häuser schnell in ein unansehnliches grau-braun, der Zahn der Zeit verrichtet sein übriges.

Nicht selten werden Häuser illegal aufgestockt und wir hörten von Einstürzungen in den ärmeren Vierteln. Durch die begrenzten und engen Wohnraumverhältnisse hat sich die intakte arabische Großfamilie praktisch aufgelöst. Dies wiederum nicht nur in Kairo, auch in allen anderen Städten.

Wie so oft in den arabischen Ländern, lebt eine Großfamilie von ein bis zwei Einkünften. In Kairo werden ein Vielfaches mehr benötigt, die Menschen leben unter äußerst schwierigen und ärmlichen Lebensbedingungen.

Ein Arzt nach dem Studium erhält 20€ Gehalt, eine Lehrerin 20-25€. Eine Toilettenfrau am Flughafen erhält durch die Trinkgelder ein mehrfaches Arztgehalt. Das Einkommensgefüge ist komplett gestört.
Eine Fahrt mit dem Taxi von Kairo bis Giza kostet 9€. Ein Liter Diesel kosten 10 Cent.
Wiederum werden in der Ägyptischen Tourismusindustrie Unsummen eingenommen und man sieht überall schnieke Regierungsgebäude und Neubauten.