Gästehaus der Bundesregierung in Meseberg
Das Schloss liegt 70 Kilometer nördlich von Berlin in Meseberg, einem Ortsteil der Stadt Gransee mit 150 Einwohnern. An das Schlossgelände schließt der Huwenowsee an.
1737 ließ Graf Hermann von Wartensleben das Schloss auf der Fläche eines abgebrannten Gutshofes errichten. Seine Frau Dorothea von der Groeben hatte das Anwesen mit der Heirat 1723 in die Ehe gebracht. Der große terrassierte Barockgarten wurde von Müntherus angelegt und später in mehreren Phasen landschaftlich umgestaltet und nach Süden erweitert. Der Architekt des Schlosses ist nicht bekannt.
Der Bau des Schlosses oder zumindest der Aufwand, mit dem es gebaut und ausgestattet wurde, war indes nicht ganz freiwillig. Wartensleben hatte kurz nach seiner Heirat 1723 bereits das Schloss Rauschendorf als Wohnsitz errichten lassen. Um 1736 erschien ein Erlass des Königs, nachdem alle Adeligen von Rang in der Wilhelmstrasse in Berlin repräsentative Bauten errichten sollten. Von dieser Verpflichtung waren nur jene Adeligen ausgenommen, die nachweisen konnten, dass sie auf Ihren Gütern ähnlich aufwändige Gebäude im Bau hatten. Wartensleben zog wohl Meseberg Berlin vor und begann mit dem Bau des Schlosses, dass seine finanziellen Verhältnisse stark strapazierte.
Zehn Jahre nach dem Tod Wartenslebens wurde es 1774 zusammen mit einem weiteren Güterkomplex von dem in Rheinsberg residierenden Prinzen Heinrich von Preußen erworben und im Jahr darauf seinem Günstling Christian Ludwig von Kaphengst (1740–1800) zum Geschenk gemacht. Zweck dieser grosszügigen Schenkung war die vom Bruder des Prinzen befohlene Entfernung Kaphengsts vom Rheinsberger Hof. Kaphengst liess die vorhandene Anlage um weitere Gebäude erweitern, darunter der Marstall. Er führte in Meseberg einen aufwändigen Lebensstil, der ihn schließlich in den finanziellen Ruin trieb.
Zu den späteren Eigentümern gehörte der Herausgeber der Vossischen Zeitung, Carl Robert Lessing. Er kaufte das Anwesen für seinen Sohn Gotthold Ephraim Lessing d.J. (1861–1919), für den später im Park ein Mausoleum erbaut wurde. Die Frau des Herausgebers, Emma von Gelbke, gab an Theodor Fontane die Geschichte der Baronin Elisabeth von Ardenne weiter und lieferte so die Vorlage für den Roman Effi Briest. Fontane selbst bezeichnete Meseberg einmal als Zauberschloss am Huwenowsee.
Bei der weiteren Ausgestaltung des Anwesens spielte die Familie Lessing eine gewichtige Rolle. Das Familienwappen – drei Ringe, die die Ringparabel des verwandten Dichters Gotthold Ephraim Lessing symbolisieren – wurde mehrfach angebracht. Das Haus wurde unter anderem mit Gemälden von Carl Robert Lessings Bruder Carl Friedrich Lessing und seines Neffen Conrad Lessing versehen. Otto Lessing – ein weiterer Neffe Carl Roberts – schuf für Meseberg unter anderem verschiedene Büsten von Familienmitgliedern und Vorfahren. Unter bis heute nicht geklärten Umständen wurde der Besitzer des Schlosses 1943 von Hermann Göring enteignet, der Meseberg als Tauschobjekt für Ländereien in der Schorfheide brauchte.
1945 wurde das Anwesen erneut enteignet. In den folgenden Jahrzehnten waren im Schloss ein Lebensmittelgeschäft, ein Kindergarten, das Gemeindebüro und andere Einrichtungen untergebracht. Nach der Wende verfiel Schloss Meseberg zunehmend, bis die Messerschmitt-Stiftung das baufällige Anwesen 1995 ohne konkretes Nutzungskonzept erwarb. Schloss, Garten und Park wurden von ihr zunächst streng nach den Maßstäben der Denkmalpflege restauriert. Die Stiftung, die dafür rund 25 Mio. Euro aufwendete, überließ 2004 der Bundesregierung die Nutzung des Schlosses für zunächst 20 Jahre zum symbolischen Mietpreis von einem Euro. Die Bundesregierung investierte weitere 13 Mio. Euro für Sicherheits- und Kommunikationstechnik und kommt auch für die laufenden Unterhaltskosten auf. Verbunden mit dieser Nutzung und der notwendigen Absicherung waren leider auch massive Eingriffe in die historische Substanz des Gebäudes. Neben seiner Funktion als Gästehaus der Bundesregierung soll das Schloss darüber hinaus für weitere Veranstaltungen wie Kabinettsklausuren und Konferenzen genutzt werden. [
( Quelle Wikipedia)
Hartmut Günzel 27/11/2008 12:09
Foto und Doku sind top!Glückauf, HG
Annedore Schreiber 26/05/2008 9:15
Das ist ein prachtvolles Motiv. Spiegelung und Tonung gefallen mir hervorragend.LG Annedore
Barbara Gaeth 24/05/2008 20:10
Das ist wirklich eine gelungene Aufnahme - Postkartenmotiv! Es stimmt alles.Was für eine Fleißarbeit zur Information. Danke
lg Barbara
Rotmilan 24/05/2008 19:49
OH... was für ein roman ;=) danke für die infoein sehr schönes licht , perfekte spiegelung
ist dir gut gelungen gefällt mir gut
klaus
Lars Gabrysch 24/05/2008 18:43
Die Spiegelung find ich Klasse! Schöne Farben hat es auch.Gruß Lars