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Gauner gab es immer schon.

Gauner gab es immer schon.

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Franz Svoboda


Premium (Complete), Wien

Gauner gab es immer schon.

MILITÄRSCHUHE MIT PAPPENDECKELINNENSOHLEN
Leder; Karton, Holz, vor 1916

Die betrügerische Verwendung von Pappendeckelsohlen bei Militärschuhen hatte oftmals bei Einsätzen im sumpfigen Gelände des russischen Kriegsschauplatzes zur Kampfunfähigkeit österreichisch– ungarischer Soldaten geführt, was vielfach Gefangenschaft oder auch den Tod des mit dieser mangelhaften Ware bekleideten Soldaten bedeutete.

Diese hier gezeigten Exemplare stammten aus der Produktion des Schuhmachergehilfen Georg Leitinger, der diese Produktfälschen gemeinsam mit dem in den Polizeiakten als „Reisenden“ genannten Richard Steiner und der Auguste Zimmel, Inhaberin eines Trödlergeschäftes vertrieb und an das Monturdepot in Kaiserebersdorf lieferte.
Für die Armee wurden so von den genannten Personen 400 Paar dieser minderwertigen Schuhe zu je 20 Kronen geliefert, ein Preis, der nur Schuhe von hervorragender Qualität und Verarbeitung gerechtfertigt hätte.
Die Betrüger hatten billige Grundmaterialien aus Mähren um rund 10 Kronen eingekauft und zu den ungenügenden Schuhen verarbeitet.
Die betrügerischen Fälscher wurden im Sinne des „Verbrechens wider die Kriegsmacht des Staates“ am 3. Jänner 1916 vor Gericht gestellt. Die Urteile fielen in Anbetracht der oft tödlichen Folgen für die Betrugsopfer relativ milde aus: Richard Steiner erhielt 16 Jahre schweren Kerker, Leitinger sieben Jahre und Auguste Zimmel vier Jahre schweren Kerkers.
Im Verlaufe des Krieges kam es jedoch auch nach Verurteilung dieser Täter immer wieder zu ähnlichen Fällen, teilweise auch im großen Umfang.

http://www.kriminalmuseum.at

"Der Taschendieb"
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Franz Svoboda



Seifensiederhaus
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