Geht die Dürre dieses Jahr im Sommer weiter? - Fichtenwald am Ahrsteig in der Eifel 2019
Ende September 2019 hatte ich nochmals eine Woche Urlaub. Wir verbrachten die Zeit in Aremberg, am Ahrsteig gelegen und zur Landschaft der Eifel gehörend. Dort im nordöstlicheren Teil liegt auch der höchste Berg des Ahrgebirges, der Aremberg selbst, ein tertiärer Vulkankegel mit fast 624 Metern Höhe. Unser Quartier befand sich zu dessen Fuße, wir hatten von den Speiseräumen und v.a. vom Balkon des Zimmers einen atemberaubenden Panoramablick. Die Nürburg, Hohe Acht, der Nürburgring, Hochkelberg, die Dauner Vulkanfelsen, alles das und vieles mehr konnte man bei bester Sicht klar erkennen. Aber auch geheimnisvolle Wetterstimmungen gab es zu beobachten, eben wenn der Nebel über den schmalen Tälern der sich windenden Ahr abends aufstieg, oder Regenvorhänge an den Bergen vorbeizogen und diese verschwinden ließen.
Einen etwas regnerischen Tag erwischte ich leider auch, als ich den Weg zum Ahrsteig nahm. Weit sollte die Wanderung über den Ahrsteig daher nicht gehen. Über die alte Pflasterstraße die einst zu Burg und Schloss Aremberg führte ging es für mich nach Eichenbach unten im Tal gelegen. Ich kam an den Ruinen der einstig stolzen Burg und dem später aus Mauerresten von Burg und Schloß errichteten Aussichtsturm vorbei. Es war ein herrlicher Herbstduft im Wald zu vernehmen. Pilze, Totholz und der Regen machten die Tour nicht nur optisch interessant. Ich vernahm das Rauschen der Fichten (die vielleicht auch hier noch zu ca. 50% gesund sind) und das Rascheln der Laubbäume (vornehmlich stattliche Buchen und Steineichen). In Eichenbach machte ich kehrt und der Weg ging zurück fast in stetiger Steigung zum Ort Aremberg zurück.
Diese Lichtung tat sich kurz vor Eichenbach aus Richtung Aremberg bzw. Antweiler kommend auf.
Trotz des Regend der September- und Oktobertage sah es teils erschreckend aus, wie die Bäume unter Trockenheit und Borkenkäfer zu leiden hatten. Ganze Fichten fügen sich als braune, vertrocknete Gerippe in den Bestand des Waldes ein, aber auch kräftige Eichen, wie links am Wegrand zu sehen, hatten schon das Beste hinter sich und präsentierten lediglich wenige Äste mit Laub.
Es war ein Moment der Stille, für mich und den Wald...Kein Mensch weit und breit, dann erzählte der Wind sein Lied und ich lauschte...Und erkannte den Unterschied, den unsere Nachfahren vielleicht nicht mehr kennen lernen können...Das Rascheln der Laubbäume und das Rauschen der Nadelhölzer. Ich schloss die Augen und genoss das Lied der Bäume im Wind......
Ich hoffe, dass diese Eindrücke vom Fichtenwaldsterben dieses Jahr nicht weiter übertroffen werden. Prognosen sagen ja den dauerhaften Tod des Nadelbaumes in unseren Landen vorraus. Zudem liegen jetzt auch während der trockenen Phasen noch horrende Bestände an Totholzstämmen in den Wäldern, da die Lager mehr als überfüllt sind und es keine weitere Nachfrage durch verarbeitende Betriebe nach dem Holz gibt. Die Bundeswehr ist unterdessen schon mit einigen Trupps unterwegs, die Stämme zu entborken, damit der Borkenkäfer in dem verrottenden Holz nicht weitere Nahrung und Nistgelegenheiten findet. Hoffen wir also weiter auch zwischendurch auf Regen, der die Problematik etwas entschärfen würde. Natürlich wollen wir schönes Wetter, warm und sonnig soll es sein, aber wir brauchen auch Wald und Bäume zum Überleben, auch gerade in der Stadt, wo so mancher Baum gefällt wird, ohne dass es Sinn zu haben scheint. Spenden wir den jungen Bäumen, die es mit kleinem flachem Wurzelwerk schwer haben zu überleben daher in diesen kommenden, wahrscheinlich wieder heißen und trockenen Phasen eine Kanne Wasser:-) Und vielleicht bleibt das Wetter ja dieses Jahr etwas nasser zumindest, so wie es die letzten Tage war. Ein Anfang war es zumindest schonmal.
Madam Seelenblut 06/09/2020 9:12
Das Waldsterben wird so lange weitergehen, so lange der Mensch im Wald herumpfuscht und ausbeutet und weiter fleißig Elektrosmog produziert. Es sind nicht nur Fichten betroffen, es sind Mischwälder betroffen, Eichen, Buchen, Eschen etc. Ich war kürzlich im Schwarzwald -> ein Anblick zum heulen. Doch gibt es noch immer Menschen die glauben, der Wald sei doch intakt, kein Grund zur Panik. Heuer hat es im Süden Deutschlands etwas mehr geregnet aber bei Weitem nicht genug. Außerdem macht das die bereits gefällten und toten Bäume auch nicht wieder lebendig. Große, alte Bäume sind wichtig, sind Lebensraum für Insekten und Tiere, spenden viel Schatten, junge Bäume können keinen alten ersetzen. Habe auch schon daran gedacht, den Bäumen immer etwas Wasser zu spenden.HG Madam Seelenblut
der-kleine-knipser 13/06/2020 13:09
Die Bilder von vertrockneten und gestorbenen Nadelbäumen - auch hier bei uns - tun mir in der Seele weh.VG, Michael
L. Volm - Fotos 13/06/2020 10:48
Das wird zu einem zunehmenden Problem. Wenn das keine Nässe von oben kommt wird das traurig.LG
Ludwig
Britt Kreh 12/06/2020 20:14
Eine sehr schöne Aufnahme.Ja das geht sie.
LG Britt
Constantin H. 12/06/2020 16:45
Ein exzellentes Foto, den Favoriten gibt's für den fein formulierten Text. Liebe Grüße, ConstantinLila 11/06/2020 23:30
ja .. alle Flachwurzler müssen wieder leiden !!!L.G. Lila
homwico 11/06/2020 22:20
Steht zu befürchten. Auch wenn es im Moment etwas feuchter ist. Es fehlt trotzdem Wasser.LG homwico
Vitória Castelo Santos 11/06/2020 19:40
Tolle Landschaft sehr schön hier präsentiert!!!LG Vitoria