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Gemeinde im Schnee

Gemeinde im Schnee

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Skyliner67


Premium (World), Frankfurt

Gemeinde im Schnee

Auf mich wirkt der jüdische Friedhof sehr lebendig, so, als könnte ich die vielen Persönlichkeiten ein Stück weit erspüren, die hier durch ihre Grabsteine und -male repräsentiert werden. Der Blick auf diese große Gruppe faszinierte mich. Die Steine schienen förmlich einer Predigt zu lauschen. Inzwischen hatte es wieder kräftig zu schneien begonnen, und der Schneefall bei relativ langer Belichtung setzte eigene Akzente im Bild.

Commenti 9

  • fotopassion3105 23/01/2021 18:20

    wenn man den Mauszeiger ganz schnell über dieses wunderschöne Bild flitzen lässt kommt es einem vor, als sehe man die Schneeflocken tanzen :-)
    Claudia
  • EstebanS 23/01/2021 17:44

    Sehr schön mit dem Schnee auf den Grabsteinen und den Bäumen.
    LG, Stefan
  • Billybike 19/01/2021 17:35

    Eine Friedhof löst immer etwas bedenklich, trauriges bei  mir aus. Aber auch das im positiven Sinne. So wie dein Bild. Es schubst mich hin und her... in der Gefühlswelt. Klasse!
    Der Frank
  • HemaWa 18/01/2021 22:21

    Den Gedanken kann ich nachvollziehen.
  • EG NRW 18/01/2021 20:03

    Ja - auch im Tod sind sie eine Gemeinde, eine sehr große sogar.
    Stille, mahnende Ankläger einer schrecklichen Zeit. Es ist ein
    ausgesprochener Ort der Ruhe und inzwischen des Friedens.
    LG ELKE
    • Skyliner67 19/01/2021 9:26

      Als Ankläger empfinde ich sie interessanterweise überhaupt nicht. Dafür gibt es andere Orte, zum Beispiel den ganz alten, von den Nazis zerstörten, aber wieder einigermaßen rekonstruierten Friedhof in der Battonnstraße (Frankfurt). Googel den mal, es lohnt sich (die Besichtigung natürlich auch). Der von mir hier gezeigte Friedhof in der Rat-Beil-Straße hat in dieser Hinsicht kaum was abbekommen und ist bis auf blöde Flatterbänder vom respektlosen Grünflächenamt (klar können die Steine umkippen, aber man kann die Leute auch verpflichten, auf den breiten Wegen zu bleiben) praktisch unversehrt. Da sehe ich dann wirklich die Menschen vor mir, wie sie wohl waren. Ganz normale Menschen aus allen Schichten, einfache und Rothschilds, Paul Ehrlich und manch andere "Promis", Mütter, Väter, Kinder. Geborgen in, vielleicht manchmal auch etwas beengt von ihrer Gemeinde. Menschen, mit denen ich mich (na gut, Rothschilds & Co. zwar eher nicht) hätte anfreunden können. Durch den speziellen Charakter der jüdischen Friedhöfe kann ich leicht eine Beziehung zu den Menschen herstellen, sie sind irgendwie sehr präsent. - Es gibt auch eine Abteilung, in der Shoa-Opfer bedacht werden. Die bestürzt mich immer wieder zutiefst. Aber nicht der ältere Hauptteil. Da steht keine Shoa zwischen mir und den Begrabenen.
    • EG NRW 19/01/2021 16:20

      Ich finde jüdische Friedhöfe auch immer sehr berührend - natürlich
      auch wegen der schweren Schuld, die "wir" auf uns geladen haben -
      obwohl ich mich jetzt nicht schuldig fühle - vielleicht eine Gnade der
      späten Geburt. Ich gehe auch über jeden dieser Friedhöfe, wenn ich
      die Gelegenheit habe. Die Grabsteine der Verstorbenen wirken auf
      mich wie eine verschworene Gemeinschaft.
  • Kurt Stamminger 18/01/2021 19:58

    Schön melancholisch.  LG Kurt