Geschrieben ...

Geschrieben ...

Ein älteres Gedicht von mir ... eines meiner Lieblingsgedichte ...

Geschrieben

Wo? Wo mag dieser Weg hin führen?
Der Weg durch Tal und über Berg.
Der Weg, der manchmal graut und kühlt,
sich oft auch bunt und warm anfühlt.

Was folgt nur auf den Horizont?
Was, wenn Endlichkeit unendlich wird?
Was mag hinter jener Kurve liegen?
Wo steht all das denn nur geschrieben?

Im Moment? Oder in der Zeit?
Unsagbar tief, oft wie verschneit.
Wo? Wo ist all das geblieben?
Die Zeit, sie wird nicht aufgeschrieben.

Sein und nie gewesen.
Geschrieben steht’s im lauen Wind?

Da ist das kleine, frohe Kind.
Es schaut nach vorne, wie im Traum.
Da ist gelebtes Leben.
Es schaut zurück, der alte Baum.

Das Rauschen all der grünen Blätter,
das Zieh'n der Wolken bei jedem Wetter.
Nirgends ist was aufgeschrieben.
Du darfst es lieben,
dein eignes kleines Kind in Dir.
Mit seinem Weg nach vorn,
mit Deinem Weg zurück.
Kein Weg wohin, 
kein Weg woher.
Nur Hier und Jetzt.
Gemeinsam und vereint.
Es lacht, das Kind, 
und weint.

Die Zeit, die zeitlos Wege setzt,
der Mensch, oftmals so tief verletzt,
er kann jetzt gehen voll Vertrauen,
Hand in Hand, in Liebe liebevoll,
vom Rausch der Farben fast wie toll.

Vom Rauschen der Blätter mit ihren Geschichten,
ganz leicht, ohne irgendwas zu wichten.
Erzählung vom Weg der eigenen Zeit,
ganz nah, ganz weit …
vereint zu zweit.
Gemeinsamkeit.
Verbundenheit.

Geschrieben …
geschrieben steht es nur in Dir.

(© Heiko Schulz)