Göfis-Pfitz im Mittagslicht, 2.11.2015
Dazu von Rainer Maria Rilke (1875 - 1926):
"Die Weise von Liebe und Tod des Cornets", 1899.
Reiten, reiten, reiten, durch den Tag, durch die Nacht, durch den Tag. Reiten, reiten, reiten.
Und der Mut ist so müde geworden und die Sehnsucht so groß. Es gibt keine Berge mehr, kaum einen Baum. Nichts wagt aufzustehen. Fremde Hütten hocken durstig an versumpften Brunnen. Nirgends ein Turm. Und immer das gleiche Bild. Man hat zwei Augen zuviel. Nur in der Nacht manchmal glaubt man den Weg zu kennen. Vielleicht kehren wir nächtens immer wieder das Stück zurück, das wir in der fremden Sonne mühsam gewonnen haben? Es kann sein. Die Sonne ist schwer, wie bei uns tief im Sommer. Aber wir haben im Sommer Abschied genommen. Die Kleider der Frauen leuchteten lang aus dem Grün. Und nun reiten wir lang. Es muß also Herbst sein. Wenigstens dort, wo traurige Frauen von uns wissen. ...
Karl Böttger 03/11/2015 20:27
Stimmungsvoll.LG Karl
Daniela Boehm 03/11/2015 14:44
Richtig dunstig .... Hier ist es klar und sonnig ...LG dani