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In der namibischen Hauptstadt Windhuk sind elektrische und soziale Spannungen miteinander verkettet: Viele Reiche, Weiße allesamt, haben sich im alten Windhuk verschanzt - die Fenster ihrer Villen sind vergittert, die Türen mit Stahlblech beschlagen, die Gärten mit Mauern abgeschottet. Jeder Vorsprung wird mit angeschliffenen Scherben gesichert, jede Brüstung ist mit Stacheldrahtrollen und Elektrozäunen bewaffnet. "Die Höhe der Stromspannung", erzählt A., "steigt proportional zur Arbeitslosenrate." Je mehr Menschen ohne Job, desto höher die Zahl der Einbrecher, um so stärkere Spannung in den Elektrozäunen. "Gegenwärtig", präzisiert der junge Schwarze, "stehen 8000 Volt einer Arbeitslosenquote von 45 Prozent gegenüber."
Die schwarze Mehrheit von Windhuk wohnt in einem Vorort, bis vor kurzem kaum mehr als ein Slum. Eine staubige Brache und eine Industrieschneise trennen das einstige Ghetto von der weißen Stadt. Vor vierzig Jahren begann die Vertreibung der Schwarzen aus ihrer Old Location. Das Viertel lag in Windhuk - mittendrin. Die südafrikanischen Buren, die schon 1915 de facto auch über Namibia herrschten, wollten die Schwarzen an dem Stadtrand ansiedeln. Streng getrennt nach Stammeszugehörigkeit. Als die Ovambo, Herero, Kavango, Damara, Himba und Nama nicht verschwinden wollten, eröffnete die Polizei das Feuer. Es gab Tote. Die überlebenden Schwarzen wurden auf die vertrocknete Fläche vor der Stadt gejagt. Katutura, "der Platz, an dem wir nicht leben wollen", nannten sie den Ort ihrer Verbannung.
Noch immer gleicht Katutura einem Armenviertel: Baracken, Verschläge, mit Wellblech gedeckte Hütten, Sandwege. 130 000 Menschen leben hier. An den Rändern wuchern die illegalen Squatter-Camps. Braungraue Rauchschleier steigen auf, Feuer haben Löcher in den Boden gefressen. Kinder spielen Fußball mit Pepsi-Dosen. Frauen balancieren Körbe auf ihren Köpfen, junge Männer drängeln sich um eine hölzerne Biertheke, trinken Windhoek Lager.
Quelle: Zeit Online
- pierrick - 02/10/2013 23:07
immer wieder sehr fotogene reiseeindrücke, lg pierricksimba44 28/05/2013 0:29
Tolle Aufnahmen hast du von deiner Reise mitgebracht. Danke für die informative Beschreibung dazu.LG simba44
irene de navarro 27/05/2013 19:07
kleinunternehmerarnd g. 27/05/2013 18:10
gute Doku ,weiter !lg
Lawoe 27/05/2013 13:33
stimmtstarkes foto
starker text
lg frank
andi like 26/05/2013 23:22
Gute Beschreibung. Passt! Das Bild gut umgesetzt. Dazu das Buch:Die Stunde des Schakals von Bernhard Jaumann.
Liebe Grüße Andi
Guenther Glaser 26/05/2013 23:10
StarkFoto und Text
Vorallem Foto; Wir sind ja Photografen.
Gruss Gü
Wolfgang Kölln 26/05/2013 19:06
Auf Werbung wird viel Wert gelegt; anders könnte man allerdings auch kaum zu erkennen, dass dort Dienstleistung angeboten wird...Gruß Wolfgang
Photomann Der 26/05/2013 15:24
!!!