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Halligblick


Dieser Artikel behandelt die Inseln aus Marschland im nordfriesischen Wattenmeer; zum gleichnamigen deutschen Drehbuchautor und Regisseur siehe Christian Hallig, zum deutschen Romanisten siehe Rudolf Hallig.
Lage der Inseln im nordfriesischen Wattenmeer
Wattweg zur Hallig Südfall
Frühling auf der Hallig, Gemälde von Jacob Alberts

Die Halligen sind kleine, nicht oder nur wenig geschützte Marschinseln vor den Küsten, die bei Sturmfluten überschwemmt werden können. Dies unterscheidet sie von anderen Inseln. Sie liegen im nordfriesischen Wattenmeer an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins sowie an der Nordseeküste Dänemarks und sind Teil des Biosphärenreservats Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Die zehn heute noch existierenden, bis etwa 10 Quadratkilometer großen deutschen Halligen gruppieren sich kreisförmig um die Insel Pellworm, die selbst keine Hallig ist. Sieben der zehn Halligen sind heute ständig bewohnt.[1]

Die Halligen ragen etwa einen Meter über das Mittlere Tidehochwasser hinaus, weshalb sie während einer starken Flut mit Ausnahme der Warften, künstlich aufgeschütteten Hügeln, auf denen die Häuser stehen, überspült werden („Landunter“). Ihre Flora weist salzwasserresistente Arten auf, die der Landschaft ihr besonderes Gepräge geben. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass der Halligboden kein Süßwasser speichert, sodass es auf den Halligen außer Regenwasser kein natürliches Süßwasser gibt. Früher wurde deswegen das Regenwasser in den Fethingen gesammelt.

Die heute bestehenden Halligen sind erdgeschichtlich junge Inseln, die durch Aufschlickung bzw. Aufschwemmung bei Überflutungen erst im vergangenen Jahrtausend auf altem, untergegangenem Marschland entstanden sind. Prägend für ihre heutige Form waren die Zweite Marcellusflut von 1362, in deren Folge es zwischen den Inseln Amrum, Föhr und Alt-Nordstrand (Strand) zu massiven Geländeumbildungen kam. Schätzungen zufolge ließen 10.000 Menschen in ganz Nordfriesland ihr Leben. Die verheerende Burchardiflut von 1634 veränderte die Landschaft der Uthlande noch einmal grundlegend – man schätzt die Zahl der Toten in ganz Nordfriesland auf 6.000. Diese ließ auf den Resten der dabei untergegangenen Insel Strand u. a. die heutigen Halligen Nordstrandischmoor und Hamburger Hallig entstehen. Bei der Februarflut 1825 (auch Große Halligflut genannt) ertranken 74 Halligbewohner, rund 230 mussten ihre völlig zerstörten Häuser verlassen. Sie siedelten zum Teil nach Föhr über.[2] Bei der Hamburg-Flut von 1962 entstand erheblicher Schaden an den Gebäuden auf den Halligen; jedoch waren hier Todesopfer nicht zu beklagen. Die höchsten Wasserstände des 20. Jahrhunderts wurden bei der Ersten Januarflut 1976 erreicht; jedoch hielten die Halligen stand. Grund dafür war der „Generalplan Deichverstärkung, Deichverkürzung und Küstenschutz“, den das Land Schleswig-Holstein 1963 als Folge der Sturmflut des Vorjahres auf den Weg gebracht hatte.[3]

Im Gegensatz zu den Halligen verfügen die benachbarten Inseln Sylt, Amrum und Föhr über einen Geestkern; Nordstrand und Pellworm sind Reste des alten Marschlandes. Gelegentlich wuchsen Halligen durch Anlandungen zusammen. Da die Halligen lange keine Uferbefestigung besaßen, veränderte sich ihre Form häufig. Viele verschwanden im Laufe der Zeit wieder oder wurden im Zuge von Landgewinnungsmaßnahmen Teil des Festlandes oder durch einen Straßendamm an das Festland angeschlossen, wie die Hamburger Hallig, die aber alle anderen Merkmale einer Hallig aufweist. Wikipedia

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