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Karl-Heinz Kurre


Premium (Pro), Düsseldorf

Hamburg Ratsstube

In der Hamburger Ratsstube tagt ganzjährig dienstags um 11:00 Uhr der Senat. Vor dem Eingang wachen die Mamorfiguren "Gnade" und "Gerechtigkeit". Bei seiner Regierungsarbeit soll sich der Senat an diesen Tugenden orientieren.

An der Tür zur Ratsstube kann man die lateinischen Buchstaben SPQH lesen. Sie stehen für: "SENATUS POPOLUSQUE HAMBURGENSIS", was übersetzt heißt: „Senat und Volk von Hamburg“. Diese Tür ist bei Senatssitzungen fest verschlossen. Es handelt sich um geschlossene Sitzungen.

Damit der Senat nicht abgelenkt und gestört wird, hat die Ratsstube keine Fenster. Das Licht erreicht diesen Raum durch ein Glasdach, was auch symbolisieren soll, dass über dem Senat nur der Himmel, d.h. nur Gott ist.

Der Hamburger Rat nannte sich übrigens bis 1860 „Rat“, und die bis zu 60 Ratsmänner wählten sich gegenseitig auf Lebenszeit. Bis zum 18. Jh. mussten sie aus der Kaufmannsschicht kommen. Alle Beschlüsse mussten von den Bürgern der Stadt akzeptiert und umgesetzt werden. 1410 kam man der Bürgerschaft etwas entgegen, d.h. ohne deren Zustimmung durften z.B. keine Kriege erklärt werden, Bürger durften nicht mehr einfach so verhaftet werden und bevor Steuern erhoben wurden, musste das auch genehmigt werden. Nach einer brutalen Streitigkeit erklärte man dann im 17. Jahrhundert Rat UND Bürger zur Staatsgewalt. Deshalb wird der Erste Bürgermeister des Bundeslandes auch vom Volk gewählt, die Senatoren (vorgeschlagen vom Bürgermeister) werden vom Parlament abgesegnet.

Am Ende des Tisches unter dem Baldachin saß u.a. auch unser neuer Bundeskanzler Olaf Scholz von März 2011 bis März 2018 als Erster Bürgermeister von Hamburg. (s.u.a. Wikipedia)

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