Hans Gsellmann - am 29.03.2009 - Steirer des Tages
Geboren 1929 in Graz, Bergsteiger, Expeditionsleiter, Leica-Fotograf. Auf allen Kontinenten zu Hause. Begehrter Vortragsgestalter auf Breitwand. Leiter von jährlichen Fotoseminaren in der Ramsau am Dachstein. Autor zahlreicher Panorama-Bildbände.
Kleine Zeitung -29.03.2009
"Ich nehme mein Alter nicht zur Kenntnis"
Hans Gsellmann, steirische Legende des Bergsteigens, Schifahrens und Fotografierens, ist 80 - und wie immer voller Pläne unterwegs.
Ich lebe so, wie ich immer gelebt habe", schmunzelt Geburtstagskind Hans Gsellmann, der gestern in alter Frische und umspielt vom Harmonikavirtuosen Max Rosenzopf mit Freunden und Familie seinen runden Geburtstag feierte.
Abenteurer. "Ich nehme es einfach nicht zur Kenntnis, dass ich 80 bin." Wie aber kann man sein Alter ignorieren? Auch darauf hat der Jubilar, der ein Leben lang als Bergsteiger, Abenteurer, Schifahrer, Meisterfotograf und Buchautor durch die Welt gezogen ist, eine Antwort: "Ich beschäftige mich unentwegt mit meinen Dingen. So lese ich täglich zwei Stunden in Deutsch und Englisch und arbeite gerade zwei neue Vorträge aus, die ich im Winter halten möchte: Einen aktuell zum Darwin-Jahr über "Charles Darwin - Galapagos und Ecuador", den anderen über "Arktische Länder".
Bergfex. Auch konditionell ist der alte Bergfex sehr gut drauf. "Aber ich mach' keine Gymnastik, das ist mir viel zu fad. Da geh ich lieber auf einen Berg oder Schifahren. Das sind jetzt natürlich keine scharfen Bergtouren mehr, sondern eher Bergwanderungen."
Ohne Druck. Seine Zeit ist voll "angestopft", erzählt Gsellmann. "Aber ich lasse es mir recht gut gehen und arbeite jetzt unter weniger Druck. Druck ist zwar ein sehr förderliches Mittel, um etwas zu schaffen. Aber ohne Druck kann ich nun vieles aufholen, was früher unmöglich war."
Prachtfotos. Früher - das war jene wilde Zeit, als ein Termin den nächsten jagte, er mit seinem Wohnmobil in Österreich und Deutschland von Stadt zu Stadt zog, zeitweise sieben Vorträge in der Woche hielt und vor tausenden Besuchern seine Prachtfotos von der großen, weiten Welt zeigte. Von seinen drei Grönland-Expeditionen beispielsweise oder seinem spannendsten Erlebnis, als er 1961 vier Monate lang mit dem Kajak 4000 Kilometer die Flüsse entlang durch den Nordwesten Kanadas paddelte. "Das für mich persönlich Beeindruckendste auf meinen weiten Reisen war wohl das Leben der Grönländer, die ich eine Zeit lang begleiten konnte, und das einfache Leben der Indianer, das ich auf meiner Kajakfahrt zwischen den Rocky Mountains und dem Arktischen Meer kennen lernte." Was ihn da so begeistert hat? "Wie sie relativ gut mit dem Einfluss der Moderne auf ihr traditionelles Leben zurechtkommen."
Ruhm als Fotograf. Seinen Ruhm als Fotograf hatte er mit seiner Panoramatechnik begründet. Dabei fotografierte er als einer der Ersten vom selben Standort zwei Fotos mit leicht verschobenem Blickwinkel und fügte sie beim Diavortrag nahtlos zum Panoramabild aneinander.
Unruhegeist. Was den Unruhegeist, der wöchentlich mit dem Auto zwischen Wien und Semriach pendelt, heute aber ganz besonders freut: "Gsellmann gibt es weiter - vier prächtig gedeihende Enkelkinder im Alter von 13 bis 16 garantieren dafür."
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