Heute vor 25 Jahren

Heute vor 25 Jahren

Vor genau 25 Jahren
Am 21. Dezember 1997 endete der Einsatz der S-Bahnzüge der Bauart Stadtbahn in Berlin.
Seit 1928 prägten fast 70 Jahre die Triebzüge mit dem markanten kantigen „Gesicht“ das Bild der Berliner Eisenbahnlandschaft. Trotz Krieg, politischer Systemwechsel und Teilung der Stadt versahen die Züge bis zum Schluss zuverlässig den Dienst, obwohl inzwischen bekannt wurde, dass die ersten zehn Jahre auch von zahlreichen Mängeln, Problemen und Ausfällen überschattet waren.
1378 Einzelwagen wurden von 1927 bis 1933 in Betrieb genommen. Neben echten Kriegsverlusten durch Bombenschäden gab es auch dauerhafte und zwischenzeitliche „Übersiedlungen“ nach Polen und in die Sowjetunion.
Zahlreiche Umbauten veränderten mehr oder weniger das äußere Erscheinungsbild. Die auffälligste Änderung war die Veränderung der Stirnlampen im Zuge der Generalreparatur in den 1960er Jahren als die einzelne Stirnlampe in der Mitte und den Schlussleuchten auf der Dachkante durch zwei Scheinwerfer und Schlussleuchten unterhalb der Fenster ersetzt wurden.
Am letzten Betriebstag waren am Vormittag sieben Züge auf sechs Linien eingesetzt. Der Umlaufplan wurde so ausgearbeitet, dass sich alle Züge um 13 Uhr im Bahnhof Ostkreuz trafen. Nach einer kurzen Ansprache und einem Pfeifkonzert aller sieben Züge traten die Züge ihre letzte Fahrgastfahrten an und wurden an den Zielbahnhöfen gegen andere Baureihen getauscht.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, die den damals noch engagierten S-Bahnern, unter Leitung des gelernten Eisenbahner Günter Ruppert, zu verdanken ist. Getrübt wurde die Aktion nur durch das sprichwörtlich trübe Nieselregenwetter.
Der Grund für die Abstellung der zuletzt als Baureihe 475 bezeichneten Züge war, dass nach einer EBA-Verfügung ab 1998 keine Züge ohne permanente Türverriegelung mehr mit Fahrgästen fahren durften. Ein Umbau für eine kurze Restlaufzeit war nicht zu rechtfertigen.