Hinter dem Rheindeich: Druckwasser-Schönheiten 05
Das Jahr 2018 war ausgesprochen trocken – eine gute Gelegenheit zu zeigen, wie sich bei/nach einem Hochwasser Druckwasser seinen Weg sucht.
„…. Wasser, das über die Deichkrone ins Hinterland schwappt, ist im Fall des Falles gar nicht das größte Problem. Gefährlich kann allein schon das unvermeidbare Sickerwasser werden. Da man Deiche eben nicht aus Beton baut, dringt durch den reinen Gewichtsdruck auf jeden Fall Wasser in den Deichkörper ein. Je höher der Pegel, desto größer der Druck. Ab einem gewissen Wert sickert das Wasser dann quer durch den Deich und tritt am binnenseitigen Deichfuß aus. Deshalb werden genau dort bei Hochwasser Sandsäcke abgelegt, die diesen Effekt be- oder verhindern. Und natürlich kommt es schnell zur Katastrophe, wenn Teile aus dem Deich ausgeschwemmt werden und sich Lücken bilden – man sagt dann: Der Deich bricht.“
Rhein-Magazin-Düsseldorf
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Zum Zeitpunkt der Aufnahme im Januar 2018 bestand im Hessischen Ried aber keine Gefahr und Vater Rhein hatte mittels eines bescheidenen Hochwässerchens bloß einmal gehüstelt.
Noch – dem Rhein im wahrsten Sinne des Wortes mehr „Auslauf“ zu geben ist eine alte Forderung von Fachleuten und könnte Hochwässer deutlich entschärfen. Die Verwirklichung würde jedoch ein radikales Umdenken erfordern – beispielsweise die Verweigerung von Baugenehmigungen in (natürlicherweise) von Überschwemmung gefährdeten Bereichen und die Schaffung bzw. Wiederherstellung von Überflutungsflächen. Ich habe den Eindruck, das Gegenteil wird praktiziert.
Landkreis Groß-Gerau, Hessisches Ried, 09.01.18.
Nikon D500, Nikkor AF S 2.8/24-70 VR.
Willy Brüchle 27/02/2019 11:20
+++. Da sind sie doch, die von mir vermissten Misteln. MfG, w.b.