.im Blick.
Max Beckmann - Staatsgalerie Stuttart
Text aus der Staatsgalerie:
"Auferstehung"
In der monumentalen "Auferstehung" verarbeitet Beckmann seine Kriegserfahrungen als Sanitäter an der Ostfront. Bereits 1915 erleidet der Künstler einen Nervenzusammenbruch und zieht zu Freunden in Frankfurt am Main. Dort beginnt er 1916 die Arbeit an dem nie vollendeten Gemälde, das er in alle seine nachfolgenden Domizile in Berlin, Amsterdam und den USA mitnimmt.
Dem "schaurigen Schmerzensgeschrei der armen getäuschten Menschheit" gilt es nun Ausdruck zu verleihen, die Härte der erlebten Wirklichkeit in "glasklare, scharfe Linien und Flächen einzusperren." Die Auferstehung, der er acht Jahre zuvor noch als barocke Himmelsvision gestaltet hat,überführt er nun in eine fahle Trümmerlandschaft. Statt christlicher Erlösungsthematik wird das Entsetzen über die Verlassenheit des Menschen zum Ausdruck gebracht, verweigert die verfinsterte Sonne der Kreuzigung und Apokalypse jedwede Hoffnung.
Die auferstehenden Toten, halb verwest und von Leichenbinden umflattert, ängstigen sich vor ihrem eigenen Erwachen. Sie finden sich in einen zersplitterten, stürzendem Bildraum geworfen, isoliert in einzelne Gruppen, so dass ein gemeinsames Aufsteigen nicht mehr denkbar ist.
Im unteren Bildbereich scheinen Beckmann selbst sowie Freunde und Familienmitglieder - wie in mittelalterlichen Altären die Stifterfiguren - als Zeitgenossen ihre Stellung in dieser Welt, deren Sinn sich nicht erschließt, zu bedenken.
Die "Auferstehung"von 1916/18 ist Beckmanns Schlüsselwerk für eine neue expressive Malerei und illusionslose Weltsicht, auf der seine künftigen Bilder bis hin zu den späten Triptychen aufbauen sollten.
Sille Homburg 01/04/2020 11:39
Sehr eindringlich das Gemälde und du hast es für mich sehr schön in deinem Foto festgehalten. Lg silleAnne Berger 13/08/2019 15:37
Aber nur Einer. :-)Gute museale Bildgestaltung.
LG Anne
BluesTime 14/05/2018 18:04
stark und beckmann sowiesolg
Robi H. Löwy 18/05/2017 17:14
Perfekte, makellose Bildgestaltung.Ganz raffiniert auch die beiden Sessel LC2 von 1928,
von denen einer für den Betrachter und der andere für die Betrachteten ist.
Zumindest könnte man das im Interesse des theatralischen Bildaufbaus so interpretieren.
Lisa Elisabeth Stamm 14/10/2015 7:05
Danke für den informativen Text zu diesem Bild.Die beiden Corbusier-Sessel gefallen mir aber auch.....sehr....
:-)
Gruss Lisa Stamm