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im wandel der zeit - 02

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im wandel der zeit - 02

Der Krater des Gunung Ijen weist große morphologische Unterschiede zwischen dem westlichen und östlichen Teil auf. Im Westen reichen die Rippen auf den äußeren Hängen des Vulkans bis zum Rand des Kraters empor, was die Erosion des westlichen Randes beschleunigt hat. Im Norden, Osten und Süden enden die Rippen unterhalb des Kraterrandes, der hierdurch eine wesentlich höhere Stabilität besitzt und einen gut erhaltenen, ringsum annähernd gleich hohen Ringwall darstellt. Darüber hinaus bestand der westliche Teil aus Produkten, die den erodierenden Kräften wenig Widerstand leisten konnten. Der aus festerem Material bestehende östliche Teil wird dagegen zusätzlich von zwei älteren Kraterwällen und vom benachbarten Merapi unterstützt.

Dies hat dazu geführt, dass der westliche Kraterrand weitgehend zerstört worden ist und der Überlauf des Kratersees sich hier befindet. Die Zerstörung dieses Randes erfolgte jedoch nicht nur durch Erosion, sondern auch durch einen Lavastrom, der an vielen Stellen weiter abwärts erhalten geblieben ist, und durch phreatische Eruptionen, die den Kratersee ausgeworfen haben. Die dabei entstandenen Schlammströme (Lahare) haben die Bresche im westlichen Rand vertieft und das Niveau der Oberfläche des neu entstandenen Sees auf die gegenwärtige Höhe von 2148 m über dem Meeresspiegel reduziert. Deutlich sind noch die Spuren des Lahars von 1817 zu erkennen, der längs des Banyupahit, dem Oberlauf des Banyuputih, das Ijen-Plateau überflutete, durch die Schlucht des Banyuputih im Nordrand der Caldera in die Küstenebene strömte und östlich der Stadt Asembagus fächerartig wie ein Delta in das Meer geflossen ist.

Der im Ijen-Krater eingebettete See Kawah Ijen ist 960 m lang, 600 m breit und bis zu 200 m tief. Seine Oberfläche beträgt 41 Hektar. Deutliche Zusammenhänge bestehen zwischen den unterschiedlichen Niederschlagsmengen, der Höhe des Seespiegels und der Wassertemperatur. Zwischen der trockenen Jahreszeit von Mai bis Oktober und der feuchten Jahreszeit von November bis April differiert die Höhe des Seespiegels um bis zu vier Meter. Demzufolge schwankt auch das Volumen des Sees von 32 Millionen bis etwa 36 Millionen Kubikmeter. Die intensive blau-grüne Farbe des Kawah Ijen wird hervorgerufen durch seinen hohen Gehalt an Alaun, Schwefel und Gips. Der Alaungehalt wird auf über 100.000 Tonnen geschätzt.

Das Wasser dieses Sees reagiert extrem sauer: Analysen in den Jahren 2005 und 2006 haben im See einen pH-Wert unter 0,3, im Abfluss Banyupahit 0,4 bis 0,5 festgestellt. Zuflüsse mit neutralem Wasser erhöhen den pH-Wert bis zum Durchbruch des Banyuputih im nördlichen Calderarand je nach Wasserführung auf 3,0 bis 3,5.

Die Temperatur des Seewassers unterliegt starken Schwankungen, wobei langfristig eine steigende Tendenz festgestellt worden ist. Im Oktober 2000 wurden 32°C, in den Folgejahren 35°C bis 45°C gemessen. Der bislang höchste Wert beträgt 48,1°C, gemessen am 13. Juli 2004 (Stand November 2007). Fast immer entwickeln sich Dampfschwaden auf dem See, da die Wassertemperatur höher als die Lufttemperatur ist.

Am Südostufer des Sees befindet sich eine der aktivsten Solfataren der Erde, die mit 190 bis 240°C heißen Fumarolen die bedeutendste Schwefelansammlung Indonesiens mit bis zu 8 Meter dicken Schwefelbänken abgelagert hat. Im Jahre 1968 fand die offizielle Eröffnung einer Schwefelmine statt. Schwefeldämpfe werden durch ein ausgeklügeltes System von etwa 10 m langen und 50 cm dicken Rohrleitungen zu tiefer liegenden Entnahmestellen geleitet, wo der Schwefel als 110 bis 120°C heiße zähflüssige orange- bis rotfarbige Masse zutage tritt und erst nach Abkühlung sich in ein leuchtendes Gelb verwandelt. Arbeiter aus der lokalen Bevölkerung brechen mit Eisenstangen den Schwefel ab, stapeln die abgebrochenen Stücke in zwei Bambuskörben und tragen sie über den 150 m höher liegenden Kraterrand zu Tal. Durch Überhitzung entzündet sich gelegentlich der Schwefel von selbst und fließt als hellblau brennender Strom in den See, dessen Leuchtkraft insbesondere im Dunkel der Nacht ein mystisch anmutendes Schauspiel bietet.

Früher floss nach heftigen Regenfällen das säurehaltige Wasser des Kawah Ijen über die Bresche im westlichen Kraterrand, vereinigte sich auf dem Ijen-Plateau mit den Zuflüssen des Banyupahit, strömte mit dem Banyuputih durch die Schlucht im nördlichen Calderarand und richtete große Schäden in der von Reisfeldern und Zuckerplantagen bestandenen nördlichen Küstenebene an. Im Jahre 1921 hat man in den Überlauf des Kawah Ijen eine Schleuse gebaut, die das eigenmächtige Abströmen des sauren Wassers verhindert. Die Mauern dieser Schleuse besteht aus Schwefelblöcken, da andere Baumaterialien dem sauren Wasser nicht standhalten. Des Weiteren wurden alle Bewässerungsableitungen des Banyuputih mit Schleusen versehen. Übersteigt der Seespiegel ein kritisches Niveau, werden die Schleusen des Banyuputih geschlossen. Im Falle eines größeren phreatischen Ausbruchs sind jedoch diese Schutzmaßnahmen wirkungslos: Die im November 1936 herabgeflossenen Lahare konnte die Schleuse am Kawah Ijen nicht aufhalten. Die Quelle des Abflusses des Kawah Ijen, des Banyupahit, befindet sich talabwärts unterhalb dieser Schleuse; hier hat sich das saure Wasser des Sees durch den Aschenmantel des Vulkans einen unterirdischen Lauf gebahnt.

im wandel der zeit - 01
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Northern Lights

im wandel der zeit - 03
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Northern Lights..

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