Im Zentrum des Werks (a)
Bruce Nauman, Square Depression (Quadratische Senkung), Skulptur Projekte Münster 2007. Nikon F 4s mit Sigma 12-24 mm f/4,5-5,6 auf Fuji 200
Bruce Nauman
* 1941 Fort Wayne/Indiana, USA, lebt und arbeitet in Galisteo/New Mexico, USA
Projekt: Square Depression (Quadratische Senkung)
Für die Skulptur Projekte 1977 entwarf der amerikanische Künstler Bruce Nauman eine Skulptur, die damals nicht realisiert werden konnte. 30 Jahre später hat das Kunstwerk „Square depression“ nichts an Aktualität verloren und wurde für die Ausstellung 2007 am ursprünglichen Ort, im Bereich der naturwissenschaftlichen Institute der Universität (Wilhelm-Klemm-Straße), aufgebaut. In „Square Depression“, oft als „negative Pyramide“ bezeichnet, konstruiert Nauman eine „geomorphologische Depression“: eine Senke. Bei der Skulptur handelt es sich um ein platzähnliches Gebilde mit einem Durchmesser von 25 Metern, eine quadratische Vertiefung, deren Kanten sich zum Mittelpunkt hin senken. Betritt man den Mittelpunkt, so sieht man die Außenkanten in Augenhöhe: Der Besucher steht auf einer „negativen Bühne“, er wird sozusagen im Inneren der Skulptur zur Schau gestellt.
Biographie
Es gibt wohl kaum eine Ehrung der internationalen Kunstwelt, die Bruce Nauman noch nicht zuteil geworden ist. Er war bereits bereits fünfmal Teilnehmer der Kasseler documenta (1968, 1972, 1977, 1982, 1992) und jeweils zweimal nahm er auch an der Biennale in Venedig (1999, 2005) sowie der Biennale in Lyon (1995, 1997) teil. Nauman wurden Einzelausstellungen und Retrospektiven in den bedeutenden Museen ausgerichtet, wie dem New Yorker Museum of Modern Art, der Londoner Tate, dem Pariser Centre Georges Pompidou, dem Madrider Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, dem Kunsthaus Zürich oder der Hamburger Kunsthalle.
In Naumans Oeuvre klingen seit den 1960er Jahren verschiedene Strömungen der Kunst an, u.a. Minimal- und Konzept-Kunst, Performance und Video. Dabei kommt der Sprache häufig eine tragende Rolle zu. Naumans Werk besticht insbesondere durch zwei Themenkomplexe: die Rolle des Körpers als Medium und die Frage nach dem Raum, mit dem der Körper in ein Wechselspiel tritt. So konzentrieren sich Naumans architekturbezogenen Projekte darauf, die Bewegungen der Rezipienten mit einzubeziehen und quasi bereits im Vorfeld darauf zu reagieren.
Naumans Projekte für die Skulptur Projekte 1977 und 1987 konnten aus technischen Gründen nicht realisiert werden. Dass 2007 der Entwurf des Künstlers von 1977 realisiert wird, ist auch als Hommage an einen Künstler zu verstehen, der in der Kunst seit 1960 nachhaltig Einfluss genommen hat.
(Webseite der Ausstellung)
Lila 13/11/2017 21:26
Häschen in der Grube :)))L.G. Lila
Dorothee 9 08/10/2017 10:31
wie immer finde ich die farbige Version nicht nur realistischer, sondern auch freundlicher† werner weis 03/08/2009 20:49
im Vergleich zu dem ersten ja wirklich attraktiven Foto fällt diese Sichtweise in diese Szene hineinernüchternd ab
stürzt ins
Profane
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hier wirkt nichts mehr geweiht
E. W. R. 18/08/2008 16:20
Lieber Gert, dieses Foto ist insoweit fast "zeitlos", als das Kunstwerk erstens seit mehreren Jahrzehnten geplant war und zweitens über die Zeit der Skulpturenausstellung hinaus erhalten werden soll. "Älter" ist es nur insoweit, als erstens seinerzeit noch zwei Dateigrößen möglich waren, zweitens ich die Dateigröße nicht selbst optimal eingestellt habe und drittens ich das Bild heute anders bearbeiten würde. Es bekäme mehr Kontrast und würde nachgeschärft werden. Ich hatte mich vor einiger Zeit entschlossen, diese Technik anzuwenden, weil es doch immer mehr zum Standard zu werden scheint. Ohne Nachschärfen muss das Foto aus einem etwas größerem Abstand betrachtet werden, um scharf zu wirken, aber viele scheinen mit der Nase am Bildschirm zu hängen ;-).Die Fertigbauteile gehören zum Konzept; es geht Nauman nicht um die Kostbarkeit des Materials oder darum, dass er selbst das Kunstwerk technisch ausführt, sondern um das Konzept.
Die Absicht, die mit der Skulptur verbunden ist, wird am ausführlichsten unter
erläutert.
Nun, für den Freund klassischer oder moderner Skulpturen ist diese Art von Konzeptkunst problematisch. Darum hat es auch in Münster so lange gedauert.
Zur Technik: Die vier Segmente sind mit Abstand gesetzt und am Fuß ist ein Wasserablauf, so dass sich zumindest keine Pfütze bilden kann.
Eckhard
Gert Rehn 18/08/2008 9:43
Lieber Eckhard, wie öfter, sehe ich mir auch deine älteren Fotos an. Hier hast du dir die Mühe gemacht Farbe und S/W entgegenzusetzen. Jedes hat seine Berechtigung, finde ich. Wie immer gehst du wie ein Berufsfotograf an deine Aufnahmen, misst alles aus und bearbeitest nach.Das werd ich wohl nie erreichen..
Noch etwas zum "Kunstwerk". Es ist ja vor einen simplen Fertigteilbau gesetzt worden. Ist es eine Schule?
Ich hätte für das Geld vielleicht lieber drei interessante Skulpturen gestellt, denn nicht jedem erschließt sich hier der Sinn(s.Helen K.)
Denn so ein Becken bedarf ständiger Pflege, Laub und Schmutz müssen entfernt werden usw.
V.G. und eine schöne Woche! Gert
E. W. R. 04/12/2007 20:11
... wobei mir nicht bekannt ist, wie weit er an der Konzeption der technischen Details beteiligt war. LG, EckhardHelene Kramarcsik 02/12/2007 19:17
Ja, in der Zwischenzeit habe ich noch einige Bilder mehr davon gesehen und die Entwässerung finde ich als gut gelöst und fällt gar nicht auf, was den Künstler auch freuen dürfte.LG Helene
E. W. R. 22/11/2007 22:59
Liebe Helene, wie ich gerade sehe, habe ich die Erläuterung zu dem Werk erst bei den beiden Bildern "Allein" gegeben; jetzt habe ich sie auch hier eingestellt, so dass Du sehen kannst, warum es geht. Die Entwässung ist vorhanden, denn das Kunstwerk hat der Künstler ja nur entworfen, aber es wurde von Fachleuten gebaut. Das Wasser fließt durch die Spalten, welche die vier Teile des Quadrats freilassen, in das Zentrum, wo ein Abfluss ist; das kannst Du sehr schön auf den Bildern von Andreas Denhoff sehen. Ich vermute, dass hier der wackere Baumeister gefilmt wird, der das Kunstwerk realisiert hat.Helene Kramarcsik 22/11/2007 8:36
Hat denn diese quadratische Senkung auch einen Gully? Wenn nicht, wird diese Mulde wohl bald ein kleines Planschbecken sein. Gut finde ich, daß der Mensch in der Mitte tatsächlich kleiner erscheint und damit will uns der Künstler sicher etwas mitteilen. Nur was, das erschließt isch mit nicht. Evtl. bin ich heute für derartige Kunst nicht so aufgeschlossen, oder mein Geist ist bis jetzt noch nicht richtig wach geworden?Fototechnisch betrachtet ist an diesem Bild alles richtig gemacht.
LG Helene
E. W. R. 04/08/2007 16:44
Hallo Thomas, ich werde das Bild noch einmal mit doppelter Dateigröße ins Netz stellen, so dass man die Szene deutlicher sehen kann. Die im Mittelpunkt des Kunstwerks stehende Person wird von dem Kameramann links gefilmt, so dass man annehmen darf, dass die gefilmte Person in irgendeiner näheren Beziehung zu dem Kunstwerk steht. - Richtig belichten kann man mit dem Superweitwinkelzoom 12-24 mm nur bei sehr problemlosen Lichtverhältnissen, ansonsten muss man einfach die hellsten Stellen anmessen, damit diese nicht ausfressen, und bei der Bildbearbeitung die zu dunklen Stellen aufhellen. Das habe ich hier aber nur sparsam gemacht, damit auch ein wenig sichtbar wird, welche extremen Helligkeitsunterschiede das Auge verarbeitet.Thomas vom See 04/08/2007 8:45
Ich habe mir das Bild nun eine ganze Zeit angeschaut. Ich denke es war nicht so einfach die richtige Belichtung zu finden bei der großen hellen Fläche und dem dunklen Bereich der Bäume. Aber ich finde es ist dir gelungen. In dieser Senkung wirkt die Person viel kleiner, ist schon klasse. War die Person links im Bild so gewollt?Gruß Thomas