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Impressions of Kappadokien - Motiv vom Weltenbummler

Impressions of Kappadokien - Motiv vom Weltenbummler

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K.-H.Schulz


Premium (Pro), Göppingen

Impressions of Kappadokien - Motiv vom Weltenbummler

Das UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe Göreme-Kappadokien liegt im Zentrum eines Gebietes ehemals intensiver vulkanischer Tätigkeit, die das heutige Landschaftsbild entscheidend prägte. Im Zuge der alpidischen Orogenese wurde auch der Bereich Anatoliens im Verlauf der letzten 100 Millionen Jahre aufgefaltet, der von großen Seenplatten und tropischen Sumpflandschaften bestimmt war. Als sich das Taurusgebirge im Süden weiter erhob, wurden im Inneren Anatoliens große Mengen Lava langsam an die Erdoberfläche gedrückt, was schließlich zur Bildung der Vulkanlandschaft Kappadokien führte.

Im Umkreis der Vulkane Erciyes Da?? (3917 m[2]), Hasan Da?? und der Melendiz-Bergketten zwischen den türkischen Städten Kayseri, Aksaray und Ni?de kam es vor allem seit dem Neogen, also in erdgeschichtlich relativ junger Zeit, zu bedeutenden Eruptionen, die neben Lava auch große Mengen vulkanische Asche in ein ca. 10.000 km² großes Gebiet schleuderten, das heute geologisch gemeinhin als Ausräumungslandschaft von Kappadokien (Barsch, 1935) bezeichnet wird. So wurde die Landschaft Zentralanatoliens durch neugebildete Vulkanberge und durch Schichten vulkanischer Tuffe, die die tieferliegenden Sumpf- und Seenplatten zuschütteten, völlig neu geprägt.


Kappadokien im Byzantinischen Reich
Über die Jahrhunderte verdichteten sich diese durch unregelmäßige Ausbrüche entstandenen Schichten vulkanischer Tuffe zu einem relativ festen Gestein, das je nach Lage und Eruptionshorizont bis heute außerordentlich schnell abgetragen wird. Im weiteren Wechsel zwischen Eruption und Ruhepausen wuchsen die Vulkane weiter an. In der Übergangszeit zwischen Pliozän und Pleistozän kam es zu den heftigsten Ausbrüchen, die die heutige regionale Landschaft maßgeblich mitgestaltet haben. Die vulkanischen Tätigkeiten dauerten bis in geschichtliche Zeit an und wurden auch in steinzeitlichen Wandgemälden in der südlich von Konya (außerhalb Kappadokiens) liegenden Ursiedlung Çatalhöyük (ca. 8000 v. Chr.) dargestellt. Bis in das 19. Jahrhundert hinein wurde aus der Region des Erciyes Da?? bei Kayseri von aktiven Fumarolen und Rauchsäulen berichtet, die allerdings gegenwärtig zum Stillstand gekommen sind.

Durch die Folge von vulkanischen Ausbrüchen dehnte sich das ehemalige Seengebiet um Ürgüp und in den Tallandschaften des späteren Flusses K?z?l?rmak weiter aus. Dies führte zu Sedimentablagerungen von Erden und Tonen, die später vor allem für die Töpferstadt Avanos von Bedeutung wurden.

Erosion

Durch Erosion geformte Felsen nahe Göreme

Orte von besonderer touristischer Bedeutung
Durch Erdverschiebungen in Zentralanatolien, Erhebungen einerseits sowie Eintiefungen der Flusssohlen andererseits wurden die restlichen Binnenseen großflächig entwässert, was zu einer bis heute andauernden starken Erosion führte, die wesentlich das geomorphologische Bild der Tufflandschaft Kappadokiens prägt. In der Folge schufen äolische, fluviative, atmosphärische sowie thermoklastische Erosionstätigkeiten die bizarre und einzigartige Gestalt der Landschaft.

Dieser rapide Erosionsprozess zeigt, wie jung und unausgeglichen die geologischen Verhältnisse im Gebiet von Kappadokien sind. Nach wie vor werden erhebliche Mengen Tuff ausgeräumt und nach jedem mächtigen Regenguss lassen sich die gewaltigen Erosionskräfte in den Tälern erahnen, die neue, dezimeterstarke Strukturen formen und große Mengen Erosionsmaterial wegschwemmen.

In den tieferliegenden Hängen bilden sich durch die Erosion mitunter besondere Strukturen heraus: die Tufftürme der für Kappadokien berühmten Feenkamine (türkisch peri bacalari, englisch fairy chimneys), die durch härtere, oben liegende Schichten vulkanischer Tuffe eine gewisse Zeit geschützt werden. Erst nach dem Abrutschen der schützenden Bedeckung verstärkt sich durch die Einwirkung von Wind und Wetter, Vögeln und Insekten – (und heute auch durch Touristen und Luftverschmutzung) – die Erosion, welche die Kegel relativ schnell zerstört.

Nicht zu vergessen ist die Tätigkeit der lokalen Bevölkerung, die über Jahrtausende viele der Tuffformationen zu Wohnzwecken und für Kirchen sowie für Taubenschläge ausgehöhlt hat, die oftmals bis in die höchsten Spitzen der Tuffkegel reichen.

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