In den heiligen Hallen
"Der wichtigste Faktor unserer Produktion ist die natürliche Reifung. Unsere Rohschinken werden viele Monate lang in einem großen Raum an einem Holzgestell aufgehängt. In diesem Raum gibt es keine Klimaanlage, dafür aber viele Fenster ohne Fensterscheiben. Hier geben die äußeren Wetterbedingungen den zeitlichen Rahmen vor. So kommt es, dass wir jeden Rollladen tagtäglich je nach Wetterlage hochziehen und wieder herunterlassen. Somit nützen wir das örtliche Mikroklima und die beiden Winde – die Adria-Brise und die Luftströme aus den Alpen – die die Hügellandschaft von San Daniele umwehen und die Rohschinken auf natürliche Weise trocknen lassen, optimal.
Danach folgt das Einreiben mit der Schmalzpaste, die nur aus natürlichen Zutaten besteht, nämlich aus Schweinefett, Salz, Pfeffer und Mehl. Ein wichtiger Vorgang, bei dem wir die Schmalzpaste auf der Seite, die nicht von der Schwarte bedeckt ist, auftragen. Dadurch wird die frei liegende Oberfläche geschützt und weich gemacht, der Rohschinken kann jedoch auch weiterhin „atmen“. Diesen Arbeitsschritt, der viel Feingefühl, Erfahrung und Sorgfalt erfordert, führen wir bei jeder Keule ausschließlich von Hand aus.
Während der letzten Monate der Reifung ziehen unsere Rohschinken in fast fensterlose Reifekammern um, die Erdreifegewölbe, wo Temperatur und Feuchtigkeit konstant bleiben. In dieser Nachreifephase erreichen wir die endgültige Zartheit und optimale Aromabildung, die für ein lang gereiftes Erzeugnis charakteristisch sind. Während aller Produktionsphasen führen wir fast jeden Tag eine Vielzahl von Kontrollen durch, die uns Aufschluss über den Verlauf der Herstellung geben. Dabei schauen wir auf die äußere Beschaffenheit, Form und Farbe der Schwarte (visuelle Prüfung); wir kontrollieren die Festigkeit der Rohschinken mit den Händen (haptische Prüfung); wir hören, wie die Konsistenz unseres Produkts beim Abklopfen „klingt“ (akustische Prüfung). Dann folgt die Königsdisziplin, nämlich die olfaktorische Prüfung, die von einem erfahrenen Schinkenmeister durchgeführt wird. Hierbei wird der Rohschinken mit einer spitzen Knochennadel angestochen und auf Reinheit, Aroma und Reifegrad überprüft. Diese Knochennadel wird aus Pferdeknochen hergestellt, da dieser sehr porös ist und daher den Geruch optimal aufnimmt.
Nach Durchführung aller Kontrollen und nach gut einem Jahr natürlicher Reifung dürfen unsere Rohschinken das Markenzeichen „San Daniele-Schinken DOP“ , das Gütesiegel für geschützte Ursprungsbezeichnung, tragen. Die Zertifizierung steht am Ende dieses langen Produktionsprozesses und garantiert ein qualitatives Spitzenprodukt."
www.prolongo.it
Monsieur M 14/11/2024 11:03
Vermutlich sind diese Schinken auch kein Produkt von industrieller Massentierhaltung.Soviel respektvoller Umgang bei der Herstellung von Lebensmitteln kann eigentlich keinen anderen Schluß zulassen. Die Aufnahme ist aber nicht weniger wertig.
LG Norbert
Markus A. Bissig 13/11/2024 18:20
Gute Reportagefotografie!Ja da hängt sehr viel Geld…
Herzliche Grüsse aus Graubünden:
Markus
Lumiguel56 13/11/2024 12:26
Nichts für Veganer, aber sehr beeindruckend. Und ich kann mir vorstellen, dass die Schinkenproduktion eine "hohe Kunst" ist, die hier sehr verfeinert wurde.Birdies Landscapes 11/11/2024 18:10
wenn man diese keulen so sieht, denkt man nicht, wie fein der schinken schmeckt. top dokuMarkusHildebrandt 11/11/2024 10:41
Das klingt und schaut nicht schlecht aus...bleibt zu hoffen, dass das Schweinefleisch aus halbwegs artgerechter Haltungt stammt...Gruß MarkusHans Pfleger 11/11/2024 9:04
oh, Mann - die Welt ist ungerecht. Dort hängt er und ich sitze hier !!! :-)NadineSchu 11/11/2024 8:00
" Beendet ist das Schweineleben - wenn Schinken an der Leine schweben "klaus.honigschnabel 10/11/2024 22:41
San Daniele - molto bene! Toll, dass Du da reindurftest in diese Heilige Halle.Haste auch einen gekauft? Für die Brotzeit mit nem Schluck Montepulciano? ;-))
Herzliche Grüße vom Klaus
André Reinders 10/11/2024 22:35
Deinen Blickwinkel und den Ausschnitt finde ich sehr gut!LG
André
makkie 10/11/2024 22:11
Boah Jürgen - das wird ja immer "schlimmer" ..... willst Du uns kulinarisch foltern ???? .... so nach dem Motto "Schaut mal, was Ihr nicht bekommt" ... hahaha ;o)lg
Mario
der schwarzwälder 10/11/2024 20:29
Kenne diesen Schinken nicht.Aber für den Aufwand der hier betrieben wird,
muss er ja sensationell schmecken.
Bestimmt nicht mit unserem Schwarzwälder Schinken
vergleichbar. Nehme an , er ist viel milder im Geschmack.
Gute Aufnahme,
LG Bernd