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In Trakai - im historischen Viertel

In Trakai - im historischen Viertel

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Siegfried Baumgarten


Premium (Pro), Kamenz

In Trakai - im historischen Viertel

Alt-Trakai war im Mittelalter von 1316 bis 1323, sieben Jahre lang die zweite Hauptstadt des Großfürstentums Litauen. Der Legende zufolge war Gediminas auf der Jagd, hat in der Gegend im Wald einen schönen Hügel gefunden und ließ die Hauptstadt von Kernave hierher übersiedeln. 1337 wurde Trakai urkundlich erwähnt.

Das 13. und 14. Jahrhundert sind gekennzeichnet durch Kämpfe gegen die Kreuzritter des Deutschen Ordens. Während der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde in Alt-Trakai eine steinerne Burg erbaut, die zeitweilige Residenz des Großfürsten. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg zerstört und nicht wieder aufgebaut. An ihrer Stelle wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine neogotische Kirche errichtet. In deren Nähe sind die Reste eines Benediktinerklosters zu sehen. Es gab den Bezirk Traken in der Woiwodschaft Traken Großfürstentums Litauen.

Neu-Trakai, die heutige Stadt Trakai ist drei Kilometer von der Burganlage Alt-Trakai entfernt. Die Stadt Trakai konnte sich nach dem Mittelalter aufgrund ihrer Lage zwischen den Seen nicht erweitern.

Auf der nördlichen Seite der Stadt ist ein Viertel mit Holzhäusern erhalten geblieben. Es ist eines der wichtigsten historischen Elemente von Trakai. Die Karäerstraße ist die Fortsetzung der Vytautas-Straße, die die christliche mit der sogenannten „Kleinen Stadt“ verbindet. Die Kleine Stadt wurde von Tataren und Karäern besiedelt. Die karaitische Kenessa stammt aus dem 18. Jahrhundert. Als eine ethnographische Sehenswürdigkeit steht das Viertel der einstöckigen Holzhäuser unter dem Schutz des Staates. Die Häuser stehen mit dem Giebel der Straße zugewandt und weisen drei Fenster auf: ein Fenster ist Gott, das zweite Vytautas, das dritte einem selbst gewidmet.

Im 14. Jahrhundert waren Karäer von der Krim, wo sie als Teil der Turkvölker siedelten, nach Galizien und Litauen ausgewandert. Nach Litauen wurden vom Großfürsten Vytautas im Jahre 1397 neben Tausenden von Tataren auch 380 karäische Familien als Leibwache und Beschützer seiner Burg in Trakai geholt.

Nach der Eingliederung der Krim (1783) und den polnischen Teilungen (1772–1795) gehörten alle Siedlungs- und Sprachinseln der mittel- und osteuropäischen Karäer zum russischen Kaiserreich. Dort wurden die Karäer auf Grund ihrer ethnischen und religiösen Besonderheiten nicht als Juden diskriminiert.
In Trakai leben rund 65 der in Litauen insgesamt gezählten 257 Karäer (oder Karaimen). Trakai ist das kulturelle und religiöse Zentrum der jüdischen Strömung der Karaimen und vor allem ältere Bewohner sprechen die karaimische Sprache (Turksprache) in der örtlichen nordwestkaraimischen Dialektvariante. Dieser Dialekt hat sich vor allem durch Angleichungen an die Sprachen der sie umgebenden Sprachen gebildet, nämlich durch eine sehr ausgeprägte Übernahme von Ausspracheeigentümlichkeiten, Wörtern und grammatischen Strukturen aus dem Litauischen, dem Polnischen, dann dem Russischen. Eine nicht ganz klar fassbare Beeinflussung hat es auch durch Kontakte mit dem Ostjiddischen gegeben. (lt. Wikipedia)

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