Jerusalemer Tor
Bereits 1353 verfügte Büdingen über eine Stadtmauer mit mehreren Wehrtürmen und zwei Stadttoren. Da jedoch die Bevölkerungszahlen stiegen und die Mauern auch nicht mehr den Artilleriewaffen späterer Jahre gewachsen waren, beschloss 1476 Graf Ludwig II. von Ysenburg einen weiteren, stärkeren Befestigigungsring mit zweischaligen Mauern, mächtigen Wällen und einem Wassergraben zu bauen.
Abgeschlossen wurde der Bau 1503 mit dem neuen Stadttor, dem Untertor. Ursprünglich war dem Tor noch eine Zugbrücke vorgelagert, die sich über einen Wassergraben spannte. Die Brücke ist seit der Sanierung 2003 wieder freigelegt.
Der äußere Durchmesser eines Turmes beträgt im mittleren Geschoss 3,90 Meter, die Mauerstärke variiert zwischen 1,60 Meter im unteren Geschoss und 1,20 Meter im oberen der drei Kampfstände. In jeder Etage befinden sich drei Schützenstände, für beide Türme zusammen ergeben sich somit 18 Schießscharten. Zusätzlich konnten auch die Zinnen und der Pecherker über dem Tor mit Schützen besetzt werden. Die Schießscharten liegen nur etwa einen Meter über dem jeweiligen Etagenboden, es wird daher angenommen, dass die Schützen auf einem Stuhl oder Hocker sitzend geschossen haben. Obwohl jede Scharte nur etwa 20 cm hoch und 35 cm breit ist, lag der horizontale Schusswinkel aufgrund der großen Blende bei fast 90 Grad.
Google Maps 50.292586,9.114741
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