Kapelle St. Oranna
Einige Orte aus der eigenen Vergangenheit erhalten im Laufe der Jahre und Jahrzehnte eine eigentümliche Verklärtheit, der ich diese Woche fotografisch auf den Grund gehen konnte. Die Kapelle St. Oranna in Berus liegt in unmittelbarer Nähe zur deutsch-französischen Grenze, an der ich 1981-1983 als Zollbeamter tätig war. Viele Fußstreifen gingen an der Kapelle vorbei und so manche Nächte postierten wir hier und warteten auf die Schmuggler oder illegalen Grenzgänger.
Der faszinierende Ort strahlt eine wunderbare Ruhe aus und lädt zum Verweilen in seiner Nähe ein. Daher möchte ich eine kleine Serie dazu hochladen.
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Die Kapelle der Heiligen Oranna ist die Grabstätte der im 7. Jahrhundert hier wirkenden Missionarinnen Oranna und Cyrilla.
Aus dem irisch-schottischen Raum in der frühmittelalterlichen Zeit der Christianisierung an die Saar gekommen, überbrachte die als Einsiedlerin lebende Oranna die Frohbotschaft des neuen Glaubens. Zusammen mit ihrer Gefährtin Cyrilla in einem gemeinsamen Sarkophag bestattet, fand sie ihre letzte Ruhestätte in der Pfarrkirche des ehemaligen, hier angesiedelten Dorfes Eschweiler, das - bis auf die Pfarrkirche - durch kriegerische Wirren im 14. Jahrhundert zerstört und von den Bewohnern aufgegeben wurde. Die vereinsamte Kirche blieb noch jahrhundertelang das religiöse Zentrum dieser Gegend.
Aus der Grabeskirche der Heiligen wurde nach und nach die heutige Oranna-Kapelle, in der sich die Reliquien der Heiligen Oranna befinden. Vom Leben und Wirken der Irin erzählen die farbschönen Fenster der Kapelle.
Uralte Überlieferungen berichten, dass die Heilige als besondere Fürsprecherin bei Kopfleiden angerufen wird.
Ihre besondere Verehrung als Volks- und Schutzheilige des saarländisch-lothringischen Grenzlandes zeigt sich in der von alters her jährlich stattfindenden Wallfahrt der umliegenden Orte am "Orannatag" im September.
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