... Kapitelsaal im Kloster Beja ...

... Kapitelsaal im Kloster Beja ...

Kapitelsaal des Klosters "Unserer lieben Frau der Empfängnis in Beja / Portugal"

In dem Kloster lebte Mariana Alcoforada als Nonne und verfaßte ihre fünf Liebesbriefe an dem 30-jährigen französischen Oberst Noël Bouton, Marquis de Chamilly. Diese fünf Liebesbriefe gingen als die "schönsten Liebesbriefe aller Zeiten" in die Literaturgeschichte ein und wurden erstmals bereits 1669 veröffentlicht.

Mariana litt wohl körperlich nicht alleine als Nonne an den Sehnsüchten nach körperlicher Liebe.
Die Chronik berichtet, eine "andere Nonne züchtigte ihr widerspenstiges Fleisch zu den Füssen des gegeisselten Erlösers, so wie er mitten in der kleinen, gedämpft erleuchteten Kapelle des Klosterkapitels hang. Sie schlief des Nachts da drinnen auf dem blossen Fussboden und aß kaum das trockene Brot, das ihr eine der Schwestern jeden Tag brachte. Lichter wirkt die Erzählung von dem glücklichen Seelenfrieden einer anderen Nonne, da sie »in der Tugend der Keuschheit eines Engels Reinheit zu besitzen schien, weil die Versuchung niemals wagte, sich einem Fleisch zu nähern, das das Vorrecht des Geistes erlangte."

All diese Zustände des weiblichen Begehrens und der qualvollen Züchtigung ihres "brennenden Feuers" stellt ich mir im Kapitelsaal des Klosters in Beja heute vor.