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Karl Frhr. von Drais (* 29. April 1785 in Karlsruhe; † 10. Dezember 1851 in Karlsruhe)

Karl Frhr. von Drais (* 29. April 1785 in Karlsruhe; † 10. Dezember 1851 in Karlsruhe)

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Fred Schunke


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Karl Frhr. von Drais (* 29. April 1785 in Karlsruhe; † 10. Dezember 1851 in Karlsruhe)

Karl Frhr. von Drais (* 29. April 1785 in Karlsruhe; † 10. Dezember 1851 in Karlsruhe, vollständig: Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn, 1849 für einige Zeit Bürger Karl Drais) war ein deutscher Forstmann und bedeutender Erfinder in der Goethezeit.
Sein Vater war der badische Oberhofrichter Karl Wilhelm Ludwig Friedrich Drais Freiherr von Sauerbronn. Seine Mutter war Margarete Ernestine von Kaltenthal. Markgraf Carl Friedrich von Baden übernahm seine Patenschaft. Drais legte sein Abitur am 1586 gegründeten Karlsruher Gymnasium, dem heutigen Bismarck-Gymnasium, ab. 1803 bis 1805 studierte er Baukunst, Landwirtschaft und Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

1810 wurde Drais badischer Forstmeister ohne Forstamt, doch bereits 1811 wurde er vom Dienst freigestellt, um seiner Tätigkeit als Erfinder nachzugehen. 1818 wurde er von Großherzog Carl zum Professor für Mechanik ernannt und als Forstmeister pensioniert. Sein Gehalt wurde ihm weitergezahlt – als eine Art Erfinderpension.

Zu Drais´ Erfindungen gehören ein Klavierrekorder, der Tastendrücke auf Papierband aufzeichnet; 1821 die erste Tastenschreibmaschine für 25 Buchstaben; 1829 weiterentwickelt zur Schnellschreibmaschine mit 16 Tasten sowie erstmals mit Lochstreifen, ein Holzsparherd mit frühester Kochkiste; und vor allem das Zweiradprinzip in Form der Laufmaschine oder Draisine, das erste Fahrzeug mit zwei Rädern auf einer Spur.

1813 entwickelte Drais einen Wagen mit vier Rädern, der zunächst über eine Tretmühle, dann über eine Kurbelwelle zwischen den Hinterrädern verfügte und den er Fahrmaschine nannte. Die Konstruktion solcher pferdeloser Fahrzeuge schien wegen der seit 1812 steigenden Haferpreise geboten. Erst recht aktuell wurde diese Technik durch katastrophale Ernteausfälle im „Jahr ohne Sommer“, welche 1816/17 von der Explosion des Vulkans Tambora verursacht wurden[1][2].

Die erste Fahrt mit seiner Laufmaschine, auch „Draisine“ oder „Veloziped“ genannt, von Mannheim zum Schwetzinger Relaishaus im heutigen Mannheimer Stadtteil Rheinau unternahm er am 12. Juni 1817. Seine zweite Zweiradfahrt unternahm er am 28. Juli von Gernsbach über den Berg nach Baden-Baden. Um seine Erfindung bekanntzumachen, veranstaltete Drais öffentliche Fahrten. Gekrönt wurden diese Veranstaltungen durch eine Fernfahrt von Karlsruhe nach Kehl in der letzten Augustwoche. Zudem veröffentlichte er Artikel in Zeitschriften. Er erhielt am 12. Januar 1818 für seine Erfindung ein Großherzogliches Privileg, vergleichbar mit einem heutigen Patent (Baden hatte damals kein Patentgesetz). Von da an musste jede Draisine eine Drais-Lizenzmarke auf der Lenkstange haben.

Drais war überzeugter Demokrat und legte 1849 am Tag der Soldatenaufstände öffentlich seinen Adelstitel ab, musste ihn jedoch unter der preußischen Besatzung drei Monate später notgedrungen wieder annehmen.

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