Karlskirche
1713, im Jahr nach der letzten großen Pestepidemie, gelobte Kaiser Karl VI., eine Kirche für seinen Namenspatron Karl Borromäus zu bauen, der auch als Pestheiliger gilt. Es wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich Johann Bernhard Fischer von Erlach unter anderem gegen Ferdinando Galli-Bibiena und Johann Lukas von Hildebrandt durchsetzen konnte.
1715 ergingen erste Steinmetzaufträge an die Meister Hans Georg Haresleben und Elias Hügel in Kaisersteinbruch und Andre Steinböck in Eggenburg. 1716 erfolgte die Grundsteinlegung. Aufgrund des Todes von Haresleben im selben Jahr leitete Hügel alleine die Steinmetzarbeiten und wurde Mitarbeiter von Fischer von Erlach. Mit Hügel arbeiteten in Kameradschaft die Mitmeister Johann Baptist Kral, Simon Sasslaber und Johann Sebastian Hillebrand.
Die Arbeiten umfassten das Hauptportal, sämtliche Stiegen (Kaiseroratorium), Sockelplatten, Gesimse und die monumentalen Postamente für die beiden Säulen. Beim Hochaltar gestaltete Elias Hügel die Mensa, Philipp Köchl das Tabernakel aus Laaser Marmor und der Linzer Johann Georg Röhrig Altarstufen aus schwarzem Nassauer-Marmor. Die Wiener Bauhütte war durch Johann Carl Trummer und Mathias Winkler vertreten, die Hofsteinmetz- und Dombaumeister von St. Stephan waren. Die großen, innen hohlen Säulen bestehen aus Eggenburger Stein, eine Arbeit der Meister Andre Steinböck und Franz Strickner. Die spiralförmigen Reliefs stammen von den Bildhauern Johann Baptist Mader, Johann Baptist Straub und Jakob Schletterer, der bekrönende Adler von Lorenzo Mattielli. Meister Georg Deprunner aus Loretto in Ungarn fertigte die Tambour-Säulen der Kuppel. 16 Vasen an der Kuppel stammen von Ignaz Gunst.
Nach Fischers Tod 1723 wurde der Bau von seinem Sohn Joseph Emanuel bis 1737 fertiggestellt, der die Pläne teilweise änderte. Die Kirche schaute ursprünglich direkt auf die Hofburg und war auch bis 1918 kaiserliche Patronatspfarrkirche.
Als Autor einer Historischen Architektur vereinte Fischer die unterschiedlichsten Elemente. Die Fassade in der Mitte, die zur Vorhalle führt, entspricht einem griechischen Tempelportikus. Die beiden Säulen daneben haben die Trajanssäule in Rom zum Vorbild. Daneben erstrecken sich die beiden, vom römischen Barock (Bernini und Borromini) beeinflussten Turmpavillons. Über dem Eingang erhebt sich eine Kuppel mit 25 m Durchmesser und langem Tambour, der vom jüngeren Fischer verkürzt und teilweise verändert wurde.
Die Baukosten betrugen offiziell 304.045 Gulden und 22 ¼ Kreuzer und wurden von sämtlichen Kronländern, aber auch Spanien, dem Herzogtum Mailand und den Niederlanden getragen.[1] Außerdem wurden Strafgelder verwendet, die die Stadt Hamburg erstatten musste, da „der dortige Pöbel die Kapelle der österreichischen Gesandtschaft demoliert hatte“.[2] 1727 haben Marcus und Mayr Hirschl zum Zweck der Erneuerung ihrer jüdischen Aufenthaltsprivilegien in Wien „zu der Caroli Boromaei-Kirchen und Bibliotecgebäu [Wiener Hofbibliothek] 150.000 fl. [Gulden] anticipirt“. Die Rede ist von weiteren 100.000 Gulden, die von den Brüdern Hirschl in Raten zu bestimmten Zeiten nachgezahlt werden sollten.
Quelle: Wikipedia
Leider konnte ich wegen der tiefstehenden Sonne keine Großformatigen Fotos machen, mit denen ich zufrieden bin, aber die motive rennen mir ja nicht weg ;o)))
Winfried Meinert 06/05/2010 16:43
Eine sehr schöne Collage stellst Du uns da vor, gefällt mir sehr gut, könnte man als Ansichtskarte verkaufen, echt klasse. Und dann noch der ausführliche Text dazu, das fehlt mir bei vielen Fotos in der Fotocommunity. In Wien an der Karlskirche bin ich auch schon mal gewesen, sind doch auch recht schöne Einzelfotos. Eine Frage hätte ich, mit welchem Anwendungsprogramm hast Du die Collage erstellt ?Mit lieben Grüßen aus dem Sauerland, Winfried