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Katti D.


Premium (Pro), aus ´m wilden Osten

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Als die kleine Schneeflocke die Sonne traf

Zum ersten Mal durfte die kleine Schneeflocke ihre Wolke verlassen und die Erde besuchen.
„Als erstes werde ich die Sonne besuchen“, rief sie fröhlich ihren Kameraden zu.
„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun“, lachten die, doch die kleine Schneeflocke war so glücklich, dass sie nur fröhlich mitlachte.
Aufgeregt wirbelte sie durch die Luft. Es machte Spaß, vom Himmel abwärts zu schweben. Die Schneeflocke drehte sich und tanzte. Am liebsten hätte sie ein Liedchen gesungen. Da traf sie den Wind.
„Wohin möchtest du fliegen, kleine Flocke“, schmeichelte der.
„Zur Sonne“, antwortete die Schneeflocke. „Ich möchte endlich ihre hellen Lichtstrahlen kennen lernen.
Der Wind schüttelte so verwundert den Kopf, dass er die kleine Flocke weit weg von ihren Kameraden wirbelte.
„Dieser Wunsch ist mir neu. Aber bitte sehr! Ich erfülle ihn dir gern.“
„Dann bist du mein Freund“, rief die Schneeflocke, doch da landete sie schon mitten auf einer Wiese auf einem Blatt. „Schön ist es hier. Aber wo ist sie nun, die Sonne?“
„Nur Geduld“, sagte das Blatt. „Am Horizont blitzt es schon hell auf.“
„Prima.“ Die kleine Schneeflocke war zufrieden.
Plötzlich wurde es um sie herum hell und immer heller, und das Blatt, auf dem die Schneeflocke lag, wurde golden und immer goldener. Der kleinen Schneeflocke wurde ganz warm ums Herz. So warm, dass sie nicht spürte, wie sie zu einem Wassertropfen zerschmolz.
„Das hast du nun davon“, brummte das Blatt.
„Ich habe dich gewarnt“, grollte der Wind.
Da erst sah die kleine Schneeflocke, dass sie ihren Flockenstern verloren hatte.
„Hilfe!“, wollte sie rufen, doch schon hatten die Sonnenstrahlen sie aufgesogen und als dünnes Nebelfädchen mit vielen anderen Wassertropfen zurück in die Wolken hinauf gezogen.
„Beim nächsten Mal“, versprach die kleine Schneeflocke, „werde ich besser aufpassen. Wann wirst du wieder schneien, Wolke?“

© Elke Bräunling

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