Kein Durchblick am Donnerstag

Kein Durchblick am Donnerstag

Kein Durchblick am Donnerstag
Nicht nur am Donnerstag, auch an allen anderen Tagen nicht.
Was haben die Fahrgäste und Reisenden der Bahn eigentlich angetan, dass zunehmend die Strecken derart vermauert werden?
Ein wesentliches Argument für Bahnfahrten und ein Teil der Reisekultur ist doch der Ausblick und die Teilhabe an der Entwicklung des Landschaftsbildes und am Wechsel der Jahreszeiten.
Für 49 Euro im Monat darf man wohl nicht solchen Luxus erwarten.
Zudem werden diese Wände zumeist großflächig als Entfaltungsbühne von Schmierern und Möchtegernkünstlern genutzt, was zur weiteren Verwahrlosung der Bahnanlagen führt.
Nun soll mir keiner mit Geräuschbelästigung kommen. Das könnte zu Dampflokzeiten, als über geschraubte Schienenstöße mit zweiachsigen Güterwagen gepoltert wurde, noch zutreffend gewesen sein.
Wie oft bin ich schon beim Fotografieren an der Strecke von Güterzügen überrascht worden, die plötzlich fast neben mir waren und vorher überhaupt zu hören gewesen sind.
Mit dem Argument müssten die meisten Straßen und vermauert werden, die von Motorrädern und ähnlichen überflüssigen Gerätschaften befahren werden und vorwiegend in der Kracherzeugung ihren Nutzen finden.
Ähnlich verhält es sich an Wasserwegen in Ausflugsgebieten, wo Mensch und Tier von Motorbooten erschreckt und gefährdet wird.
Ich hoffe, dass bald mal jemand vor dem DB-Vorstand eine flammende Rede hält, wie 1987 der US-Präsident Ronald Reagan: „Mr. Lutz – tare down this walls“