Diana V. P.


Premium (World), Hattenhofen/BW.

Klatschmohn (Papaver rhoeas) - Blume des Jahres 2017.

Mit seinen knallroten hauchdünnen Blüten steht er auf Wiesen und in Getreidefeldern und zeigt an, dass Sommer ist - der Klatschmohn. Die Hamburger Loki Schmidt Stiftung hat die Ackerwildpflanze jetzt zur Blume des Jahres 2017 gekürt. Denn mit der Sommerromantik, die viele Menschen aus ihrer Kindheit kennen, könnte bald Schluss sein. Ackerwildblumen gehen nämlich zunehmend verloren, weil ihnen der Lebensraum fehlt. "Der beliebte Klatschmohn steht in diesem Jahr für viele andere bedrohte Ackerwildpflanzen und damit stellvertretend für den Verlust der bunten Vielfalt im Landbau", teilte die Stiftung in ihrer Begründung für die Wahl mit.

Lebensräume gehen durch intensive Landwirtschaft verloren
Grund für die Bedrohung vieler Ackerwildpflanzen ist laut der Stiftung die intensive Landwirtschaft, die viel Technik und Spritzmittel einsetzt. Als Folge nimmt die Artenvielfalt ab. Jede zweite Ackerwildkraut-Art stehe in mindestens einem Bundesland auf der jeweiligen Roten Liste, erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), in deren Ministerium die Blume des Jahres verkündet wurde. Auch viele Tiere wie etwa Bienen sind davon betroffen.

Der Klatschmohn - ein Überlebenskünstler
Da der Klatschmohn eine relativ anspruchslose Pflanze ist, gilt er bei den Experten als Überlebenskünstler. Zwar sei auch er auf Getreidefeldern seltener geworden, die Blume habe aber Ausweichflächen gefunden und wachse auch auf Brachen, Schuttplätzen und in Gärten. Klatschmohn (Papaver rhoeas) gehört zur Familie der Mohngewächse und wird bis zu 90 Zentimeter hoch. Die Blüte beginnt im Mai. Jede Blüte produziert etwa 2,5 Millionen Pollenkörner und bietet Insekten so eine wichtige Nahrungsquelle.

Titel wird seit 1980 vergeben.
Im Jahr 1980 rief Loki Schmidt, die Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, die Aktion "Blume des Jahres" ins Leben. Im vergangenen Jahr trug die Schlüsselblume den Titel. Mit der Aktion versucht die Stiftung auf besonders schützenswerte und bedrohte Pflanzenarten aufmerksam zu machen. Auf eine Veranstaltung zur Bekanntgabe, die die Stiftungsgründerin zu Lebzeiten selbst durchführte, verzichten die Naturschützer seit Schmidts Tod im Jahr 2010.

Quelle: ndr.de/ratgeber/garten

Bild vom 10.06.2016
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