kleiner Mann
Im flüchtigen Vorbeigehen
Deine Augen sagen "Hilf mir!"
Sichtbar auf den ersten Blick
Und jedem, der dich ansieht
Schickst du diesen Schrei zurück
Doch im flüchtigen Vorbeigehen
Will dir niemand wirklich in die Augen sehen
Jeden Tag gehst du nach draußen
Läufst durch große Menschenmassen
Trotzdem fühlst du dich allein
Trotzdem fühlst du dich verlassen
Denn im flüchtigen Vorbeigehen
Will dich niemand wirklich weinen sehen
Was ist das nur für eine Welt
Es wird doch anderes erzählt
Abends gehst du dann nach Hause
Schließt dich ein in deinem Zimmer
Flüchtest in deine Traumwelt
Am liebsten wärst du dort für immer
Denn im flüchtigen Vorbeigehen
Kannst du dort all die Schönheit sehen
Deine Mutter klopft an die Türe
Sie fragt, ob dir etwas fehlt
Du sagst, während sie sich schon wieder umdreht
"Du hast mich mein Leben lang gequält"
Denn im flüchtigen Vorbeigehen
Kann man keine einsame Seele sehen
Deine Leiche baumelt friedlich
Im lauen Sommerwind
Menschenmassen blicken stumm
Auf das dumme kleine Kind
Deine Augen sagen nichts mehr
Weil es nichts zu sagen gibt
Die Menschentraube löst sich auf
"Ein Jammer, dass sowas geschieht"
Denn nur im flüchtigen Vorbeigehen
Können Mörder auf ihr Opfer sehen
Frank Jäger
Verborgenes 11/04/2012 16:46
Ein sehr emotionales Bild!Seine Augen sind geprägt von Angst und Fragen.
ganz groß!