Kleinkunst ganz groß

Schon vor etwa fünftausend Jahren fanden die Sumerer heraus, wie man Seife siedet. Ich las das letztens auf der Seite Libellius.de. Das ist ein Online-Magazin mit vielen recht nützlichen Informationen. Aus Pflanzenasche, Ziegentalg und Wasser kochten die Sumerer eine schmierige Brühe, die wahrscheinlich schauderlich stank, dafür aber hübsche bunte Blasen warf. Ohne es zu wollen, erfanden sie damit die Seifenblase – als Erste, aber nicht als Einzige, denn auch in Ägypten und im alten Rom wurden Seifenblasen gepustet.
Philosophen sahen und sehen in der Seifenblase ein Symbol für die Kurzlebigkeit des Schönen, Maler stellten damit die Vergänglichkeit des Menschen dar.
Die farbigen Kugeln faszinieren im Übrigen nicht nur Kinder. Der Universalgelehrte Leonardo da Vinci (1452 – 1519) erforschte an Seifenblasen die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten, Naturwissenschaftler Isaac Newton (1643 – 1727) beschäftigte sich mit der Entstehung der schillernden Farben und moderne Architekten ließen sich beim Bau des Münchner Olympiastadions bei der Berechnung der Dachflächen von Seifenhäuten helfen – diese finden nämlich immer die stabilste, kleinste Fläche.
Auf meinem Bild zeige ich einen Künstler der nicht nur Kinder mit seiner Seifenblasen-Kleinkunst begeistert. Die Aufnahme entstand auf dem Neumarkt, einem Platz in Dresden in der Inneren Altstadt zwischen Altmarkt und Elbe, genau vor der Frauenkirche.

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