Kondha mit Huhn

Kondha mit Huhn

"Kondha mit Huhn" ist nicht etwa, wie vielleicht naheliegenderweise vermutet, der Name eines neuen Reisgerichtes auf dem üppigen Speiseplan des Lebens, sondern nichts weiter als die unbeholfene Beschreibung einiger Begegnungen tief im Dschungel Indiens.
Von Rayagada im Süden Orissas gab es tatsächlich einen Bus, welcher in seiner Hinfälligkeit selbst in einem an alle Arten von Hinfälligkeiten gewöhnten Land wie Indien seinesgleichen suchte. Bereits die Fahrt tief in die Berge hinein ließ eine Ahnung der lokalen Infrastruktur aufkommen, denn nach und nach füllte sich der spärliche Raum im Vehikel mit den Angehörigen verschiedener Stammesgruppen, welche sich gleich mir auf den Weg zu ihrem Wochenmarkt gemacht hatten. Selten nur wurde die Geschwindigkeit eines gemächlich dahinradelnden Radfahrers erreicht, denn mehr gaben die Wege und das Gefährt nicht her.
Auf dem Markt schließlich ein buntes Treiben verschiedenster Stammesgruppen, welche sich in Trupps aus den Bergen oder gleich mir ein Stückchen mit dem Bus hierher eingefunden hatten. Viele, so wie auch dieses junge und letztlich auch fotoscheue Mädchen der Kutia Kondh, trugen lediglich einige Wurzeln oder eben ein vereinzeltes Huhn, welches sie zu veräußern gedachten.

Nicht immer ist mir wohl bei diesen die Seele so bereichernden Begegnungen, denn jede Aufnahme geschieht im Bewußtsein, zwar mit Respekt, doch auch mehr und mehr verwässernd eine Kultur verfertigt worden zu sein, deren Überleben im neuzeitlichen Indien keineswegs mehr als gesichert gilt.

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Wer mehr über die Adivasi, ihre Lebensweise, Kultur und Stellung in der indischen Gesellschaft erfahren möchte, dem sei ein Vortrag mit
Filmvorführung der GfbV (Gesellschaft für bedrohte Völker)
am Freitag, 26. August 2011, um 19.00h in der
Zinnschmelze,
Maurienstr. 19, 22305 Hamburg-Barmbek

ans Weltenbummlerherz gelegt - vielleicht sehen wir uns ja?!

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Mädchen der Kutia Kondh, Südorissa /Indien 2008 - Nikon F5, Fuji Provia100F, Scan vom (Farb-)Dia