Konstitutionssäule
Die Konstitutionssäule ist eine 32 m hohe kannelierte Säule mit zugänglicher Plattform, die zur Erinnerung an die Bayerische Verfassung von 1818 in Gaibach erbaut wurde. Das Baudenkmal wurde von Franz Erwein von Schönborn nach einem Entwurf von Leo von Klenze zwischen 1821 und 1828 im Schlosspark errichtet.Als Architekt wurde Leo von Klenze gefunden, dessen Pläne zum Bau vom Grafen mehrfach umgearbeitet wurden. Die Grundsteinlegung fand am 26. Mai 1821 statt.[2] Anwesend waren Kronprinz Ludwig und mehrere Würdenträger aus Würzburg. Nach einem Gottesdienst in der Gaibacher Dreifaltigkeitskirche fuhr man den Berg hinauf. Ein 1823 entstandenes Ölgemälde von Peter von Hess fasst die Zeremonie zusammen.
Die Einweihung der Konstitutionssäule fand am 22. August 1828 statt. Wiederum war Ludwig, mittlerweile König Ludwig I., unter den Ehrengästen. Mehrere Gedenkmünzen wurden von dem Ereignis geprägt; die Feier der Einweihung wurde Jahr für Jahr wiederholt. Erst 1831 endeten diese Jubiläen, als Ludwig I., unter dem Eindruck der Julirevolution in Frankreich seinen Reformkurs beendete.
Im Jahr 1832 kamen zum Jahrestag der Einweihung Menschen, die, ausgerüstet mit schwarz-rot-goldenen Fahnen, die Einheit Deutschlands herbeiführen und ähnlich dem Hambacher Fest ein Zeichen für diese Einigung setzen wollten. Auch der bis 1832 als Bürgermeister Würzburgs tätige Wilhelm Joseph Behr rief dort zur Fortentwicklung der bayerischen Verfassung auf.[3] Die Initiatoren dieser Veranstaltung wurden verhaftet und die Säule in den Folgejahren zum Ausflugsziel herabgestuft.
Erst 1968, im Jahr der 150-Jahr-Feier der Verfassung, versammelten sich erneut Menschen an der Konstitutionssäule. Sie hielten Reden auf den Beginn der Konstitutionalisierung in Bayern. Die Säule wird heute vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unter der Nummer D-6-75-174-257 geführt.[4]
Wikipedia
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