Kressbronn - Die ehemalige Bodan-Werft

Kressbronn - Die ehemalige Bodan-Werft

Vom 21.05.-04.06.2019 verbrachten wir unseren Urlaub in Konstanz am Bodensee. Wir kamen dort gut unter in einem Ferienappartment unseres Bekannten aus dem Hohenloher Land, bei dem wir schon einmal unseren Urlaub vor Ort verbrachten.
Wir verbrachten die Hälfte der Zeit mit spannenden Ausflügen mit Schiff, Bahn und Bus in die sehenswerte Umgebung rund um den Bodensee.
Auf unserem zweiten Schiffsausflug mit der "MS Karlsruhe" sollte es nach Lindau und Wasserburg gehen. Das Wetter war uns hold, so setzten wir uns aufs Oberdeck und genossen die Sonne. Noch einen Tag zuvor Richtung Bregenz war es schattig, windig und kalt bei etwas Regen und das Draußensitzen fiel im böigen Fahrtwind schwer..
So genossen wir also die Einfahrten in die Häfen, die Anblicke von Weitem lohnen sich da schon, Meersburg, Lindau, Wasserburg und natürlich auch Friedrichshafen. Kurz bevor wir unsere Bestimmungsorte erreichten, legten wir noch in Kressbronn an. Noch in Baden-Württemberg liegend, war hier am Ufer die für die Bodenseeschifffahrt sehr wichtige und prägende Bodan-Werft ansässig. Von 1919-2011 wurden hier einige der großen Passagierschiffe der BSB und anderen auch schweizerischen Linienbetreiber hergestellt, wie z.B. die München, Stuttgart und die Baden. Aber auch die großen Fähren wurden hier gebaut, u.a. die Konstanz, Meersburg oder Thurgau. Als erste industrielle Werft fertigte die Fa. zunächst Motorboote und Yachten, aber auch Motorfischerboote. Ab 1927 kam dann die Produktion von Passagierschiffen hinzu. Natürlich unterbrach die Zeit des 2. weltkrieges diese Epoche und es wurden kriegswichtige Materialien gefertigt..Nach dem Krieg wurde recht schnell wieder angefangen, Motorboote und später auch Passagierschiffe zu bauen. Für die DB, später Weiße Flotte, die ZSG aus der Schweiz, selbst für die Bundeswehr wurden Schiffe und Fähren gebaut. Im Jahr 2010 allerdings kam das Aus. Es ergaben sich Liquiditätsprobleme, weshalb 2011 das Werk geschlossen wurde. Als Kulturdenkmal besteht das Gebäude der Werft in seiner Komplettheit nur deshalb, weil man sich von Bürgerseite in Initiativen für den Erhalt der Hallen entschloß und diesen Plan auch durchgefochten hat.