Kuppelbau entdeckt!

Kuppelbau entdeckt!

Endlich habe ich eine dieser schönen Kuppelbauten entdeckt:

Einen Ameisenhaufen der Roten Waldameise!

Nun übe ich schon fleißig Fotos zu machen von den kleinen, regen Tierchen.

Gestaltet sich ganz schön anstrengend, wenn man nahe heran möchte, aber nicht hereinfallen möchte :-)


Die durchaus nützlichen Waldameisen, die übrigens auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, haben ihren Kuppelbau,
den nicht allzu hohen überirdischen Bau an einer lichten Stelle errichtet.
Um so heller der Standort, um so niedriger wird der sichtbare Bau. Das hängt mit der Wärmeregulierung zusammen.

Von Außen sieht man die vielen, vielen Tannennadeln, die die fleißigen Arbeiterinnen zu diesem hübschen Haufen zusammengetragen haben.

Unterirdisch kann ich nur die Infos weitergeben, die ich gelesen habe. Der unterirdische Teil setzt sich ungefähr in gleicher Größe fort wie der sichtbare Außenteil.


Der Bau hat verschiedene Eingänge, um denen es ständig wuselt. Je nach Temperatur sind mal weniger und mal mehr Ameisen zu sehen.

Bei dem bedeckten Wetter kamen sofort mehr heraus um sich zu wärmen, sobald die Sonne durch kam.

Man braucht sich nur hinzusetzen und zu warten. Es gibt immer etwas zu schauen:

Sie schleppen kleine Teile Baumaterial hin und her.

Oder sie bringen Beute heran. Wie sie damit den steilen Hügel hochkommen, finde ich sehr faszinierend. Manchmal kamen sie von hinten mit einer Schnake herauf gekrabbelt. Fliegen, Grashüpfer und eine Larve konnte ich auch schon ausmachen. Sie mühen sich wirklich ganz schön ab, aber sie schaffen es, sogar Grashüpfer in die kleinen Eingänge zu verfrachten.

Da der Hügel nahe einer Eiche steht, fallen auch ab und an Eicheln oder deren Hüte herab. Das scheint sie gar nicht so sehr zu stören. Einmal kurz gucken und weiter geht es.
Sie sind sehr emsig. Die Hoffnung, dass mal eine richtig still hält... darauf kann man lange warten.

Und sehr wachsam sind sie. Als ich mich von der anderen Seite näherte, sprich fast davor lag, stand eine auf dem Gipfel senkrecht! Sie krabbeln auch auf mir herum, flink wie die Wiesel an den Hosenbeinen hoch ( Hose in die Socken stecken!), tun mir aber nichts. Wenn sie sich bedroht fühlen, biegen sie einem das Hinterteil zwischen den Beinen zu um ihre Ameisensäure zu verspritzen. Das Vergnügen hatte ich nur 1x als ich davor lag und mir eine über den Kameragurt am Hals entlang krabbelte. Es brennt ein wenig, ist aber auszuhalten gewesen.

Auch eine kleine, sehr sehr kleine Schlupfwespenart kam vorbei geflogen. Was sie dort wohl wollte? Jedenfalls flog sie an den Eingängen hin und her. Leider konnte ich nicht erkennen, ob sie in einen Eingang herein geflogen ist. Sie suchte bestimmt eine Gelegenheit, ihre Eier abzulegen.

Ich freue mich jedenfalls auf noch einige interessante Beobachtungen und Fotos.

Aufgenommen mit der Sony Alpha 700
Sigma Makro 105 mm
Freihand, manchmal aufgestützt
Wildlife
Gesamtaufnahme mit dem Normalobjektiv.