Kurze Trauer
Ein kleiner anrührender Schrein hinter dem grünen Randstreifen einer mehrspurigen Straße mitten in Tokio.
Er ist zehn Kindern gewidmet – abgetrieben, tot geboren oder direkt nach der Geburt gestorben.
Was es mit dem buddhistischen Kult und den roten Lätzchen auf sich hat, könnt ihr hier noch mal nachlesen:
Anders als auf dem Friedhof des Zòjò-ji-Tempels stehen hier statt Windmühlen und Kunstblumen frische Blumen.
Und es ist für Wegzehrung für die Fahrt über den Unterweltfluss gesorgt: Schalen, Pfirsisch, offene Wasserflasche.
Auch ein Malstift und ein nass gewordener Plüschhund sollen die Kinder etwas ablenken.
Die Trauer dauert sieben Tage, danach können andere Eltern eine der Reliefplatten für ihr Kind nutzen.
[Tokio, 14. Oktober 2018, 17:30 Uhr]
homwico 02/08/2021 19:04
Egal welcher Glaube,welche Religion - es stimmt immer traurig. Interessant ist es zu sehen wie unterschiedlich das Volk die Trauer verarbeitet.LG homwico
anne47 02/08/2021 12:14
Die Trauer braucht eben auch Orte, wo sie stattfinden kann. Wie getrauert wird. ist kulturell geprägt. Bei uns gibt es auch Gräber oder Gedenkstätten für die sog. Sternenkinder. Mich würde mal interessieren, was die roten Lätzchen und Mützchen für eine Bedeutung haben. Farben spielen auch im Buddhismus eine Rolle.LG Anne
Frank ZimmermannBB 02/08/2021 10:27
Eine gute Kulturdokumentation!Beste Grüße
Frank