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Lärchen-Tod auf Raten

Lärchen-Tod auf Raten

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Lärchen-Tod auf Raten

Die 3 Lärchen

Das Orkantief "Emma " hat im Tiefurter Park schlimmere Schäden angerichtet, als bisher bekannt war. Nicht nur mit Blick auf die Zahl der umgeknickten Bäume. Auch eine Lärchengruppe aus der Zeit Anna Amalias ist nicht mehr zu retten.

Besonders gravierend ist ein auf den ersten Blick nicht gleich erkennbarer Schaden: Der letzte, noch vollständig erhaltene alte Lärchenbaum der ehemals markanten Dreiergruppe am Rande der großen Wiese wurde durch den Sturm unwiederbringlich geschädigt.

Eine genaue Untersuchung ergab, dass sich der Wurzelteller stark bewegt und gelockert hat. Die Windböen erschütterten den exponiert stehenden, bereits geneigten Baum offenbar dermaßen, dass die Wurzeln beschädigt bzw. abgetrennt wurden. Breite Risse im Erdreich drumherum und am Stammfuß sowie ein deutlich angehobener Wurzelballen zeugen von den extrem starken Kräften, die beim Sturmtief auf den Baum eingewirkt haben, erläuterte die Klassik-Stiftung.Da die Lärche nun nicht mehr ausreichend im Boden verankert sei, könne sie jederzeit umsinken oder bei der nächsten stärkeren Windböe umstürzen.

Um die Sicherheit der Parkbesucher dauerhaft zu gewährleisten, wird die Abteilung Gärten der Stiftung daher die Fällung des beschädigten Baumes und des benachbarten Stammstumpfes veranlassen müssen.

Die Lärchen zählten zu dem Originalbestand des Parks und waren um 1804 zu Zeiten der Herzogin Anna Amalia angepflanzt worden. Sie erfreuten sich damals wegen ihres feinen Astwerks, der zart grünen Benadelung und der markanten Wuchsform großer Beliebtheit. Die Lärchen passten zur heiter-melancholischen Atmosphäre der Parkanlage und akzentuierten die große Wiese in der Umgebung des Schlösschens.

Die Zerstörung des Dreierensembles durch Unwetter erfolgte schrittweise: Die erste Lärche fiel im Januar 1993 einem Wintersturm zum Opfer. Der Wipfel des zweiten Baumes wurde bei einem Sturm Ende Oktober 2002 herausgebrochen.

Mit dem Verlust der dritten Lärche muss nun ein Generationenwechsel eingeleitet werden. "Spätestens im Frühjahr des kommenden Jahres wird eine neue Lärchengruppe an derselben Stelle gepflanzt, damit auch künftige Generationen von Parkbesuchern sich wieder an dem Anblick einer sich malerisch entwickelnden Baumgruppe erfreuen können", lautete gestern die einzig frohe Kunde des Tages.

(Quelle: TA vom 16. März 2008 Auszug)

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