Lewi und die nackte Wahrheit

Lewi und die nackte Wahrheit

Heute war ein denkwürdiger Tag. Pünktlich in der Arbeit angekommen, trafen wir unten im Hof Sparky, Bookie und Dreamy. Plakate ankleben war für die vier Freunde angesagt. Ich musste sie sich selbst überlassen, denn schließlich wartete das Büro auf mich.

Kurz vor 12 kam Lewi dann zu mir und hatte ein Anliegen. "Die Jungs machen jetzt kurz ohne mich weiter. Ich geh mit dir zum Mittagessen." Ich hatte kein gutes Gefühl, wusste ich doch, was heute auf dem Speiseplan stand. Aber er ließ sich trotz meiner wohlgemeinten Worte nicht davon abbringen.

Fassungslos saß er dann vor meinem Teller. Ich konnte gar nicht hinschauen, wie dem kleinen Kerl langsam ganz schwummerig vor Augen wurde. Sich mit dem Thema zu befassen, war eins. Dann aber, wie er es nannte "Feldforschung" zu betreiben, das war dann doch was anderes.

"Ich warte draußen auf dich.", sagte er - für ihn ungewöhnlich kurz angebunden. Dann stand er auf und ging. Ich saß vor meinem Essen und irgenwie war's das jetzt nicht mehr. Ich schaute zum Fenster. Den Blick zur Straße gewandt, hockte Lewi auf der Bordsteinkante.

Auf dem Rückweg zum Büro sagte er nicht viel und als seine Freunde im Hof zu ihm stießen, blickte er nur noch einmal kurz über die Schulter und machte sich dann mit ihnen davon. Abends wartete er vor dem Büro auf mich. Ich war froh. Es hätte schlimmer kommen können.

Daheim haben wir dann sehr lange diskutiert. Zum Abendessen gab es Salat.

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