Liebt Iris: Weißpunktiger Schwertlilienrüssler
Wenn die Schwertlilien beginnen zu blühen und man in den Blüten kleine Rüsselkäfer findet, kann man sich fast sicher sein, Mononychus punctumalbum vor sich zu haben; erst recht dann, wenn der höchstens 5 mm große Käfer einen weißen Punkt auf der Flügeldeckennaht besitzt (der allerdings nicht immer ausgeprägt ist).
Die gelben Iris-Blüten sind gewissermaßen der Treffpunkt beider Geschlechter für die Paarung. Das Weibchen legt ein paar Tage später die Eier in die jungen Früchte der Schwertlilie, deren Wand es mit dem Rüssel durchbohrt, die Samen annagt und zwischen ihnen einige Eier platziert. Die Pflanze sondert als Reaktion auf die Verwundung eine Flüssigkeit ab, die nach ihrer Aushärtung die Wunde verschließt. Das verhindert einerseits das Eindringen luftbürtiger Pilze, schützt andererseits aber – zumindest teilweise – die Brut des Rüsslers insbesondere vor der Parasitierung durch Schlupf- und Brackwespen.
Während ihrer Entwicklung frisst die Käferlarve einige der Samen an, nur selten aber alle, so daß die Pflanze selbst zumindest noch einige Samen des Fruchtstandes zur Reife bringen kann. Dort erfolgt auch die Verpuppung, und nach insgesamt etwa 6 Wochen, im Spätsommer, schlüpfen die Käfer der nächsten Generation.
Auch wenn der Iris-Rüssler für die Arterhaltung an die Schwertlilien der Gattung Iris gebunden ist, fressen die im Spätsommer geschlüpften und überwinterten Tiere im kommenden Frühjahr hauptsächlich an anderen krautigen Pflanzen. Für die Gelbe oder Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), die nach der Roten Liste Deutschland zwar nicht gefährdet (aktuell: sehr häufig; langfristiger Bestandstrend: mäßiger Rückgang), nach der Bundesartenschutzverordnung aber besonders geschützt ist, stellen die Rüsselkäfer daher keine Gefahr dar.
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