L’Île de Gorée – Die Sklaveninsel
Draußen im Atlantik, in Sichtweite der Stadt Dakar und in zwanzig Minuten per Fähre zu erreichen, liegt eine schöne kleine Insel mit elender Vergangenheit. Fast alle Gefangenen aus Westafrika, die als Sklaven verkauft wurden, wurden auf dieser Insel eingekerkert und bei nächster Gelegenheit nach Brasilien oder Nordamerika verladen.
Viele Händler wohnten auf der Insel und gestalteten sie prächtig – mit Sklavenarbeit und dem Reichtum aus dem Sklavenhandel. Man hat die Insel als Monument erhalten und renoviert, es leben Leute dort, viele Kunsthandwerker, die ihre Produkte an Touristen verkaufen. Eine Handvoll Restaurants, zwei Schulen, eine Kirche und eine Polizeistation, schöne Häuser und einige notdürftig zusammengebaute Unterkünfte, voll schöner bepflanzter Gassen. Kein Autoverkehr, man kann die Insel zu Fuß durchlaufen.
Das Haus, in dem die Sklaven gefangen gehalten wurden, ist als Museum mit einer Tür zum Meer erhalten.
Diese Tür am westlichsten Punkt Afrikas gilt als der endgültige Durchgang ins Ungewisse, Tod auf dem Meer oder lebenslange grausame Sklaverei, fern von Afrika, für Menschen, von denen viele noch nie zuvor auch nur das Meer gesehen hatten.
Diese Entwurzelung, zusammen mit einer oft religiös bestimmten Vorstellung von „Wilden“, die nicht als Menschen galten, war wohl eine neue Qualität von Grausamkeit. Sklaverei ist ansonsten keine Erfindung der Neuzeit, es gab sie bei Griechen und Römern, in Afrika und Arabien. Es wurden Kriege geführt, um Gefangene zu machen, die man dann als Sklaven einsetzte. Vielleicht hatten die aber einen menschlicheren Status und waren Teil der Gesellschaft.
Die Insel Gorée ist heute Weltkulturerbe.
Noch mehr zur Sklaverei:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Sklaverei
https://fr.wikipedia.org/wiki/Histoire_de_l%27esclavage
In der Literatur zum Beispiel bei Maryse Condé, Segou
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