Sabine Streckies 02


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Lübeck: Der Füchtingshof 01

Bei meinen Besuchen im weltallerschönsten Lübeck habe ich immer wieder (mit und ohne Kamera) neugierig meine Nase hinter Türen und in Höfe gesteckt – und dabei stets nur positive Begegnungen mit freundlichen Eigentümern oder Bewohnern gehabt. Gerade die Altstadthäuser sind einmalig und ich kann mich daran gar nicht satt sehen. Natürlich: Die Begeisterung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass vielerorts ein hoher Sanierungsbedarf besteht, den wohl mancher gar nicht stemmen könnte.
Hoffentlich keine Sorgen machen muss man sich um den Füchtingshof, in den es mich unerbittlich im Rahmen meiner zahlreichen Broteinkäufe beim Freibackhaus in der Lübecker Glockengießerstraße hineinzog:

„Der Füchtingshof liegt in der Glockengießerstraße unterhalb der Katharinenkirche. Er ist heute einer der größten und prächtigsten Stiftungshöfe in Lübeck. Die denkmalgeschützte frühbarocke Wohnanlage gehört der Stiftung `Johann Füchting Testament', die noch heute als selbständige Stiftung besteht. Seit 1639 dient er als Wohnhof für Witwen von Schiffern und Kaufleuten. Durch einen Umbau in den 70er Jahren entstanden hier 28 Wohnungen. Blickfang des Hofes ist ein herausragender Bau mit einem Versammlungszimmer im Obergeschoss, das Vorsteherzimmer. Dieses gilt heute als der schönste Innenraum des 17. Jahrhunderts der in Lübeck zu finden ist. Heute ist es Versammlungsraum und Gedächtnisstätte in einem: Zahlreiche Originalgegenstände des Stifterehepaares sind hier zu sehen.
Der aus Westfalen stammende Johann Füchting (1571 - 1637) brachte es in Lübeck als Kaufmann zu Wohlstand und Ansehen. Er war Ratsherr, Mitglied der Schonenfahrer und nahm zahlreiche Ehrenämter wahr. Kurz vor seinem Tod, verfügte er, dass ein Teil seines Vermögens an Arme gehen solle und rief eine Stiftung ins Leben. Testamentsvollstrecker setzten seine Pläne um und erwarben Grundstücke in der Glockengießerstraße, wo der Füchtingshof entstand. Der damalige Stadtbaumeister baute 21 Wohnungen, in die Witwen von Kaufleuten und Schiffern einzogen. Die Frauen durften nicht nur mietfrei wohnen, sondern bekamen von Vorstehern alle drei Monate ein paar lübsche Mark ausgehändigt.
Aufgrund leerer Kassen stand die Stiftung in den 70er Jahren kurz vor der Auflösung. Mit der finanziellen Hilfe unter anderem der Possehl-Stiftung konnte von 1975 bis 1977 der Füchtingshof jedoch dennoch grundlegend umgebaut werden. Seit 1976 ist aus der Stiftung ein öffentlich geförderter sozialer Wohnungsbau geworden. Die Stiftung Johann Füchting Testament ist auf diese Weise vor einer Auflösung verschont geblieben. Zu finden ist der Füchtingshof in der Glockengießerstraße 23- 27. „
http://www.luebeck.de/tourismus/sightseeing/sehenswuerdigkeiten/gaenge-und-hoefe/fuechtingshof.html

Lübeck: Der Füchtingshof 02
Lübeck: Der Füchtingshof 02
Sabine Streckies 02

Lübeck, 04.08.16.
Nikon D300, Nikkor AF S 4/16-35 VR, kaum Licht.

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