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LVR Kommern (121) Haus aus Kalsbach

HAUS AUS KALSBACH
1667 wurde dieses Haus in der oberbergischen Herrschaft Gimborn in Geschoss-Bauweise errichtet. Es diente einer mittelmäßig wohlhabenden Bauernfamilie als Wohnhaus, Stall und Wirtschaftsgebäude in einem. In der Giebelwand können Sie auf Dachhöhe eine Tür sehen. Sie öffnet den dahinterliegenden Dachboden zur Straße. Durch diese Ladetür im Giebel wurde zur Erntezeit Hafer, ein wenig Roggen und das wichtige Handwerksmaterial Stroh in das Haus geholt. Ab dem 19. Jahrhundert baute man vermehrt Kartoffeln an, und auch diese Nahrungsmittel wurden auf dem Dachboden gelagert. Der Dachboden war Dreschplatz des Hofes und zugleich der Speicher für die Ernte.
Waren die geernteten Getreidegarben auf dem Speicher eingebracht, blieben sie liegen bis zum Drusch. Gedroschen wurde nach Bedarf: Entweder drosch man jeweils die Getreidemenge aus, die man verzehren wollte, oder man drosch soviel, dass genug Stroh für die anstehenden Flechtarbeiten frei wurde. Die Zeiteinteilung konnte aber auch verlangen, die gesamte Ernte komplett zu dreschen und Stroh und Getreide getrennt zu lagern. Das hatte außerdem den Vorteil, aus dem gesamten Getreideertrag bereits vor dem ersten Kochen oder Backen die besonders großen Körner heraussortieren zu können. Dies geschah zugleich mit dem Wegblasen der Spreu. Als Saatgut wurden diese großen Körner für das kommende Jahr eingelagert.
Kritik erwünscht.

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