Astrid Wiezorek


Premium (World), Gera in Thüringen

Magnolienentwicklung

Vor vielen Jahren pflanzte ich in unserem Garten ein kleines Magnolienbäumchen und habe seitdem meine Freude daran, denn inzwischen ist er zu einem staatlichen Baum herangewachsen. Vorigen Herbst entdecke ich plötzlich an einem Zweig eine kleine knospenartige Verdickung, welche sehr komisch aussah. Zuerst dachte ich, dass der Baum krank ist, denn an seinen Zweigen wachsen auch viele Flechten. Ich googelte das Ganze und erfuhr, dass diese Verdickungen tatsächlich Samenstände sind, welche sich oft erst nach vielen Jahren zum ersten Mal ausbilden und dass man daraus mit viel Geduld neue Bäumchen ziehen kann. Aber man muss einiges beachten. Zuerst muss man warten bis die Samenkapseln aufspringen und dann soll man die darin enthaltenen Samenkörner von der Hülle und dem Fruchtfleisch befreien. Die Samen sind Frostkeimer, deshalb muss man sie nun in feuchten Sand stecken und für 3 bis 4 Monate in einem luftdicht geschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahren. Diese Methode wird in der Fachsprache Stratifizierung genannt. Im Frühjahr soll man dann die vorgekeimten Körnchen vorsichtig aus der Schachtel entnehmen und in einem Blumentopf mit feuchter Anzuchterde aussähen. Nun muss man den Topf auf die warme Fensterbank stellen und die Erde immer schön feucht halten. Jetzt heißt es wieder Geduld haben, denn Magnolien lassen sich mit der Keimung oft mehrere Monate Zeit. Hat man alles richtig gemacht zeigen sich nun kleine Jungpflanzen. Da diese noch sehr empfindlich sind soll man sie den ersten Winter über noch im Blumentopf lassen. 10 °C Raumtemperatur wären optimal. Mit viel Glück kann man dann im nächsten Frühjahr die kleinen Bäumchen schon in einen Pflanzkübel ins Freie stellen oder sie gleich ins Freiland pflanzen.

Ich konnte 5 Samenkörnchen ernten und habe alles wie beschrieben ausgeführt. Von den 5 Samenkörnchen waren nach der Reifung im Kühlschrank nur noch 2 Stück zu finden, die Anderen hatten sich ins nichts aufgelöst. Von den 2 Samenkörnchen, welche ich nun wie rohe Eier behandelte, ist nach ca. 4 Wochen ein Trieb gekommen. Meine Freude ist riesig, denn inzwischen wächst und gedeiht dieser kleine Spross kräftig. Man kann richtig zugucken, wie sich jede Woche ein neues Blättchen bildet. Ich bin nun echt gespannt ob ich den kleinen Spross wirklich fort bekomme und im Frühjahr ein neues Magnolienbäumchen im Blumenkübel auf die Terrasse stellen kann. Ich halte euch auf dem Laufenden, denn das Ganze macht auch großen Spaß.

https://www.gartenjournal.net/magnoliensamen

Unser Magnolienbäumchen ...
Unser Magnolienbäumchen ...
Astrid Wiezorek


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