Mastanlage zum Mästen von Tieren [lebende Schweine]
Gebäude zum Zwecke der Mästung von lebenden Tieren. Aufnahme: 22. März 2004
In diesem Gebäude befinden sich 24 Stunden täglich und 7 Tage die Woche mehrere hundert Tiere, die mit proteinreichem (Pflanzen-)Futter gemästet werden, um anschließend in Schlachthöfen getötet zu werden um später dann als Nahrung für den menschlichen Gebrauch Verwendung zu finden. Die Architektur solcher Gebäude beinhaltet das Konzept der Spaltenbodenhaltung - ein Haltungsverfahren in dem die lebenden Tiere innerhalb des Gebäudes auf durchlässigem Boden eingesperrt werden. Durch den Spaltenboden gelangen (teilweise) Kot und Urin der Tiere hindurch, sodass den Nutztierhaltern aufwendige Entsorgungsschritte von Exkrementen bis auf weiteres erspart bleiben. Die naturgemäß hygienisch sensiblen Schweine müssen ihr Dasein in solchen Gebäuden von ihrer dortigen Einlieferung bis hin zur Auslieferung in die Schlachterei fristen.
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Foto-Dokumentation aus der Nutztierhaltung und weitere Bilder von Architektur in der Massentierhaltung zum Zwecke der Ausnutzung: http://www.soylent-network.com/material/01speciezid.htm
>>>> "...und die Moral der Geschichte?" Bilder des Alltäglichen und die Annäherung moralischer Perspektiven
Angelle 29/11/2006 12:11
Und da soll der KZ- Vergleich nicht gerechtfertigt sein?LG, *Angelle*
De Ghe 30/01/2005 19:55
@Thomas: in erster Linie "produzieren" (bilden) die Schweine Fleischmasse, bedingt durch genetische Modifikation (selektive Zucht) und die Mastprozedur. Es wird auch Energie von den Tieren produziert (die z.B. als Wärme an die Umwelt abgegeben wird). Ein Vielfaches, was an pflanzlichem Futter an Tiere verfüttert wird, geht so in Wärme, Kot und Urin über. Es wird auch aus Kot und Urin von "Nutztieren" (->Biomasse) teilweise Strom erzeugt. Dies ändert jedoch nichts an der gräßlichen Situation der Mastschweine, die im oben gezeigten Gebäude gefangen gehalten werden.@Marlies: Ich finde, Dokus können stets sehr viel wert sein weil sie eben etwas bewirken können, auch wenn die Urheber von Dokumentationen persönliche Aussagen und Meinungen außen vor lassen. Ich denke, dass muss jeder für sich entscheiden. Genau genommen ist die Veröffentlichung einer Dokumentation ja bereits ein "Outing", im wahrsten Sinne des Wortes.
Gerade im Bereich Dokumentation wird häufig auf eine objektive Distanziertheit des Urhebers zum Dokumentierten geachtet bzw. wird es auch gerne so nach außen dargestellt. Das muss sich also nicht zwangsläufig negativ auswirken. Da es i.d.R. in persona nur einen oder wenige Urheber gibt, aber unschätzbar viele Betrachter, ist die Meinung oder Fragwürdigkeit die bei den Betrachtern entsteht wesentlich quantitativer und somit auch von sehr hoher Gewichtung. Ich denke, es gibt keine Dokumentation ohne Intentionen des Urhebers, nur ist die Dokumentation nicht an diese Intention gebunden. Im Auge des Betrachters kann sie frei davon begriffen werden.
Ich denke den besonderen Punkt den du ansprichst, ist vielleicht der, dass das Anheften eigener Meinungen die (beabsichtigte) Wirkung von Dokumentationen intensivieren kann. Das kann, muss aber IMHO nicht sein.
Vielleicht siehst du das ja anders/ähnlich.
Viele Grüße,
Dirk
Mar-Lüs Ortmann 15/01/2005 19:09
HalloKnapp an diesem Bild vorbei aber doch nicht total weit vom Thema entfernt habe ich mich vorhin mal wieder gefragt, was die Dokus eines Dokumentaristen eigentlich wert sind, wenn diese sich nicht outen mit einer klaren Meinung. Dirk, du bist beinahe der Einzige hier, der es tut. Ich war eben bei Dokus eines Roland Schiefers (oder Schliefers) und habe die ganze Zeit gesucht, ob er mal eine Ansicht, eine Argumentationskette und einen "folgenschweren" Schluss zieht. Hab nix dergleichen gefunden und verstehe das nicht.
Vor einigen Tagen war ich sogar der Meinung, man bräuchte eigentlich garkeine Dokus. Jeder Mensch müsste doch ohne Derartiges zu einer alternativen Ansicht und Lebensweise kommen. Wenn ich bei dir - auf solyentweiß - gelegentlich etwas suche - deine Gedankengänge und Argumentationen zu einem Aspekt oder Widerspruch, dann mogele ich mich fast ständig an deinen Bildern vorbei. Deinen Film habe ich neulich mal bewußt angeschaut, ... mehr angehört ... aber sonst übergehe ich diese Details.
Grüße
Herr Kœsters 07/04/2004 3:54
Aber immerhin scheinen die armen Schweine auch noch Strom zu produzieren.