Mauersegler: Nur Übung macht den Meister 01
Ende April warte ich bei offenem Küchenfenster meist schon ungeduldig auf das Sriii Sriii der Mauersegler über den Höfen meines Häuserrechtecks. Zu viele Steine hin, zu viele Steine her: Die Lage hat eine tolle Mauerseglerruf – Akustik und ich höre sie häufig sogar bei geschlossenem Fenster und eingeschaltetem Radio. Mauersegler sind für mich die Sommerboten schlechthin und – selbst wenn die Natur dann eben anderes zu bieten hat – fehlt nach ihrem Abflug Anfang August zunächst ganz deutlich etwas.
„Meine“ Mauersegler lassen sich fast den ganzen Tag über irgendwie blicken oder hören. Entweder ganz hoch, relativ niedrig, zu wenigen, zu größeren Gruppen, bei der Jagd oder sozialen Interaktionen. Sie zu fotografieren hatte ich bislang gar nicht versucht, denn: „Bei ihren Flugmanövern können sie im Sturzflug Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h erreichen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Mauersegler
Dazu kommt noch die Größe oder besser gesagt fehlende Größe meines Küchenfensters, die umliegenden, gesichtsfeldeinschränkenden Häuser, sonstige AF-Fänger sowie der Blick nach Süden genau in die Sonne. Ein weiteres Hindernis war noch ein passendes Objektiv. Zwar besitze ich hervorragende lichtstarke Festbrennweiten mit 300 und 500 mm, die nützen hier jedoch nichts, da man damit nicht flexibel und vor allem schnell genug ist. Ähnlich wie bei den Libellen komme ich mit Brennweiten um 200 mm wesentlich besser zurecht. Und so probierte ich heute Morgen bei gewittrigem Himmel mit dem zwar nicht gerade lichtstarken, ansonsten aber sehr brauchbaren Nikkor AF S 5.6/200-500 VR herum.
Recht stolz war ich zunächst, überhaupt einen Mauersegler vollständig in den Bildausschnitt zu bekommen. Die nächste Übung bestand darin, eine halbwegs ansehnliche Bewegung der Vögel hinzubekommen (also nicht von hinten und mit angelegten Flügeln ….) und die letzte, wenigstens einen Hauch von Licht zu zeigen. Dass die Fotos unterbelichtet sind, habe ich aufgrund des Wetters bewusst so in Kauf genommen und werde mal gucken, wie sich die Sache bei Morgen- oder Abendlicht verhält. Jedenfalls war ich ziemlich beglückt, von 50 Fotos immerhin zwei gemacht zu haben, die ich nicht löschen werde – die behalte ich für die viel zu lange mauerseglerlose Zeit.
Offenbach/Main, 10.07.17.
Nikon D300, Nikkor AF S 5.6/200-500 VR, aus der Hand.
Willy Brüchle 11/07/2017 10:59
Da kann ich nicht meckern. Welche Belichtungszeit hattest du benutzt? MfG, w.b.Walter R 10/07/2017 22:13
Toll geworden. Wenn noch etwas mehr Licht auf den Mauersegler fallen würde, wäre es top. Bei Raw_Bildern kann man ja noch einiges hinbiegen. Habe selbst eine Schwalbe fotografiert, und weiß, wie schwer das ist.LG Walter