Mittlere Brücke by Night
Die Brücke wurde immer wieder von Hochwasser weggerissen oder die Pfeiler wurden im Winter durch Eisschübe beschädigt. Dies führte dauernd zu kostspieligen Reparaturen, deren Kosten durch den Brückenzoll aufgebracht werden mussten.
1392 wurde auf dem fünften, äussersten Steinjoch das Käppeli, eine kleine Kapelle einerseits zur Erinnerung an die Verschmelzung Gross- und Kleinbasels errichtet und andererseits um mit der zusätzlichen Belastung die Brückenpfeiler zu beschweren und den Hochwassern besser standzuhalten. Die Kapelle blieb auch dort, als der Rat im Jahr 1457 beschloss, die Steinjoche um ein weiteres zu vermehren.
Die Brücke diente neben dem Personen- und Warenverkehr auch als Richtstätte. Beim Käppelijoch wurde das Todesurteil durch "Schwemmen" vollstreckt, wobei Kindsmörderinnen, Ehebrecherinnen und Kupplerinnen mit zusammengebundenen Händen und Füssen und mit Gewichten versehen in den Fluss geworfen wurden. Falls sie bei St. Johann noch lebend aus dem Rhein gefischt wurden, wurde ihnen die Strafe erlassen.
1858 reduzierte man die sieben hölzernen Joche um eines, verschob die Käppelijoch-Kapelle auf das mittlere Joch und beschwerte die Pfeiler mit 22 Steinbänken. Diese Steinbänke gelangten nach dem Abbruch der ersten Brücke in die Langen Erlen und man kann sie dort heute noch finden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Pfeiler immer mehr unterspült und die Strassenbahn wollte auch einen Weg über den Rhein finden. Daher entschloss sich 1899 der Grosse Rat, die alte Brücke durch eine neue, 18.8m breite Brücke zu ersetzen.
Am 27. Mai 1903 diente die altehrwürdige Rheinbrücke letztmals dem Verkehr und wurde anderntags abgebrochen.
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