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Stephan Reinhold


Premium (Basic), Limbach-Oberfrohna

Mondwanderung

- Von den Montes Apenninus durch das Mare Imbrium zu den Montes Alpes -
Beginnen wir rechts unten im Bild mit dem Abstieg von Mons Huygens unserem "Aussichtsberg" auf 5400 m Höhe. Wir lassen die Montes Archimedes links liegen und halten geradewegs auf den ersten gewaltigen Krater Archimedes zu. Der Aufstieg auf den 2150 m hohen Kraterwall belohnt mit einer Aussicht über die 85 km durchmessende, von Lava geflutete Kraterebene. Freude bereitet uns auch das Schattenspiel der Bergspitzen in der Ebene. Nun unser Aufbruch zur nächsten markanten Kraterformation Aristillus, leicht rechts unterhalb der Bildmitte. Auf dem Weg dahin überrascht eine interessante Berggruppe mit zahlreichen spitzen Gipfeln gleich links neben Archimedes, genannt Montes Spitzbergen, die sich bis auf 1100 m Höhe über das Mare Imbrium erheben. Das Gelände wird hügliger, wir nähern uns dem Strahlenkranz, der Aristillus wie eingewebt erscheinen lässt. Der Aufstieg zur 3650 m hohen Kraterwand ist beschwerlich doch der Blick auf die wie Zelte anmutenden, nur 900 m über der Ebene aufragenden Zentralberge entschädigt. Links im Hintergund zeichnet sich schon unser nächstes Ziel ab, die Mondalpen Montes Alpes mit dem Alpental Vallis Alpes, das wie ein gespitzter Bleistift in Richtung des Kraters Aristoteles zeigt. Rechts unterhalb daneben der Krater Eudoxus. Auf dem Weg zu Montes Alpes steht ein am Fuß 25 km dicker isolierter Berg der Mons Piton, ein Riese von 2250 m Höhe. Wir sparen uns diesen Aufstieg, wandern weiter vorbei an den Montes Alpes deren Berge bis zu 2500 m in den "Himmel" ragen. Wir stehen nun vor einer Schlucht von 180 km Länge, dem Vallis Alpes mit steil abfallenden Wänden. Mittig in der Talsohle zeichnet sich eine schmale Rille ab (im Foto nur sehr schwach erkennbar) die an ein ausgetrocknetes Flußbett erinnert. Hier endet unsere kleine Wanderung die uns immerhin ~1000 km an Weg abgefordert hat - im kosmischen Maßstab und bei Mondschwerkraft natürlich nur ein Augenschlag .


(Tageslichtaufnahme vom 01.01.2020 16.54 Uhr im Infrarot - kein Aprilscherz ;-)
Refraktor TAK TOA 150/1100mm + Brennweitenverlängerung mit Baader-FFC 3,8x = Gesamtbrennweite System von 4,18 m. Kamera ZWO-ASI 174MM bei 19 Fps, Stack aus 591 Bildern. Filter Astronomik IR Pro 742 nm.)

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