Morning bath

Morning bath

Indien: Kerala

Nur noch selten werden indische Elefanten im Bundesstaat Kerala als Nutztiere verwendet. In den Bergen findet man noch einige Camps, bei denen die Elefanten beim Roden und Herausschleppen der Baumstämme eingesetzt werden.

Elefanten gibt es trotzdem in reichlichem Ausmass. Sie sind unentbehrlich bei hinduistischen Tempelfeiern. Die meisten Elefanten gehören reichen Familien oder den grösseren Tempeln. Heute ist dies ein big business. Die Miete eines Elefanten geht in die Hunderte € pro Tag. Elefantenbesitzer verdienen sich eine goldige Nase an den Tieren.

Leider ist auch in Indien, wie eigentlich in ganz Asien, ein Tier nur eine Ware, die verspeist oder vermarktet wird. Die Haltung der Tiere entspricht nicht unserer Vorstellung von Tierhaltung. Über weite Strecken werden die Tiere auf offenen Lastwagen verladen und Hunderte von Kilometern so befördert. Auch zu Fuss müssen die Elefanten grosse Distanzen in Kauf nehmen, leider auch immer mehr auf asphaltierten Strassen, die den sensiblen Füssen der Riesen hart zusetzen.

An den eigentlichen Tempelfeiern stehen dann die Elefanten in brütender Hitze regungslos während Stunden an der sengenden Sonne. Dazu kommt, dass bei den Tempelfesten grosse Mengen an Feuerwerk (Knaller) eingesetzt werden, die für zusätzlichen Stress sorgen. So gesehen ist es nicht erstaunlich, dass jedes Jahr einige Mahuts (Elefantenführer) von ihren Tieren getötet werden.

Elefanten lieben das Wasser und ihr Mahut führt sie jeden Tag in den Tempelteich. Dort werden sie regelrecht geschruppt (mit einer halben Kokosnussschale). Der Elefant geniesst diese Prozedur und verbringt hier sicher den schönsten Teil des Tages. Mit meinem Bild möchte ich genau diesen Augenblick des Wohlseins dokumentieren. Ich hoffe das Bild vermittelt diesen Eindruck.

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