Nachtrag zum Kranich (2)
Aus Hartwig Pranges 1989 in der Neuen Brehm-Bücherei erschienenen Band "Der Graue Kranich" (Abb. 1): Die weltweite Verbreitungskarte des Graukranichs (Grus grus) aus der Familie der Kranichvögel (Gruidae), die insgesamt 15 verschiedenen Arten umfaßt.
Warum sich in dem wahrlich riesigen Brutgebiet keine Rassen des Kranichs ausgebildet haben , weiß ich nicht. Es mag verschiedene Gründe haben. Einmal ist unser Graukranich standorttreu und sucht nach dem Heimzug aus dem Überwinterungsgebiet ziemlich konstant sein früheres Brutgebiet wieder auf. Dann lebt er in Einehe, was - wie beim Weißstorch oder Wildgansarten - eine gewisse Ortstreue bedingt. Diese beiden Gründe würden doch für eine Subspezies-Bildung sprechen (?).
Andererseits sind wohl die (Wieder-)Ausbreitung der Art und zeitweise Veränderungen der Zugwege* für eine gewisse "Durchmischung" des Erbgutes (und damit geographische Rassenbildung verhindernd) wichtig; die klima- und wetterbedingten Unwägbarkeiten der Subpolargegenden mit ihren Winden, Stürmen und eventuellen Verdriftungen mögen ihren Teil dazu tun - alles nur laienhafte Überlegungen, die ein (Bio-)Mathematiker möglicherweise berechnen kann.
Der weltweit verbreitete, häufige Haussperling sieht allerdings überall ebenfalls ziemlich ähnlich aus - und das, obwohl er kein Zugvogel mit separierten Überwinterungsgegenden ist ...!
Früher nahm man zwei Rassen unseres Kranichs an: den Westlichen Graukranich (Grus grus grus) und den helleren, kleineren und östlich des Urals vorkommenden Lilford-Kranich (Grus grus lilfordi) - aber inzwischen wird letzterer nur für eine Variante der Gesamtart (Grus grus) gehalten, die eben trotz des riesengroßen Verbreitungsgebietes keine Unterart ausgebildet hat.
Jedenfalls nehmen die Bestandszahlen des Kranichs (Gott sei Dank!) deutlich zu, was auf seinen Schutz und reichlich Nahrung auf Getreidefeldern zurückzuführen ist.
*Siehe vorherige kleine Serie!
3.11.2023 f
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