Nachts sind alle Falter grau...16
Familie: Bärenspinner(Arctiidae)
Unterfamilie: Arctiinae
Art: Weißer Grasbär(Coscinia cribraria)
...selbst die Bärenspinner machen da keine Ausnahme. Ich finde dieses Bärchen eher ungewöhnlich, da man bei dem Namen ja viel eher an weit größere und prächtigere Falter denkt. Im englischen wird die Art auch als speckled footman bezeichnet, was sinngemäß etwa gesprenkelter oder gepunkteter Diener/Lakai bedeutet und wohl auf das steife äußere Erscheinungsbild zurückzuführen ist, welches durch die eingerollten Flügel entsteht.
Die Flügelspannweite beträgt zwischen 30 und 40 Millimetern. Die Falter sind in der Färbung äußerst variabel, Tiere aus feuchten Lebensräumen sind viel dunkler und stärker gepunktet, als welche aus trockenen Gebieten. Die Flügel werden in Ruhestellung um den Körper gerollt.
Der Weiße Grasbär ist von Nordafrika über die Iberische Halbinsel und weite Teile Europas bis hin nach Sibirien verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet endet im Norden im mittleren Fennoskandien. In Deutschland sind sie im Osten und auch im Norden nicht selten, nehmen aber nach Süden hin immer mehr ab und scheinen in Baden Würtemberg sowie im Alpenvorland ganz zu fehlen.
Die bevorzugten Lebensräume sind meist trocken und warm, oft in sandigem und steppigem Gelände. Sehr beliebt sind ehemalige Truppenübungsplätze, Heiden, Waldschneisen, Sandkiefernwälder und Sandtrockenrasen.Südlich der Alpen sind es Bergmatten mit Steinriegeln und Felsen.
Coscinia cribraria fliegt in jährlich einer Generation, bei uns im Juni und Juli, südlich der Alpen sogar in zwei Generationen.
Die Eier werden ringförmig um Grashalme abgelegt, welche unter Kiefern stehen müssen. Die Raupen halten sich von Anfang an sehr hoch an den Gräsern auf und sind dort nicht schwer zu entdecken. Als Futterpflanzen kommen Gräser, Löwenzahn, Wegerich, Besenheide und sogar Moose und Flechten in Frage. Selbst an milden Wintertagen sind die Raupen aktiv und können selbst dann entdeckt werden.
Die Verpuppung erfolgt meist ab Anfang Mai, wobei die Puppen meist unter Steinen in einem lockeren Gespinst 2-3 Wochen überdauern.
Die vorgestellte Art ist nördlich der Alpen sehr gefährdet. Ursachen sind die Veränderungen der Sandheiden und lückigen Sandkiefernwälder (Verwaldung durch dichte Monokulturen, Abbau, Überbauung, Landwirtschaft).
Die Raupe vom Zickzackspinner sieht man ja häufiger- hier ist der Falter dazu:
Patronus Angelus 22/11/2010 16:36
gute Arbeit von dir , tolles Foto.Sonja Haase 30/10/2010 16:09
Sehr schöne Aufnahme. Jedes Detail ist sehr gut zu erkennen. Von dem interessanten Begleittext ganz zu schweigen. Viele Grüße, Sonja.monashee 29/10/2010 22:08
vorzüglich, dein Makro.LG Bruni
leau 29/10/2010 21:00
toll!lg Laura
Anett Kunstmann 28/10/2010 21:13
eine saubere Arbeit!Werner Bartsch 28/10/2010 14:50
...und tagsüber nur einige.dieser gehört ausnahmsweise mal dazu :-)
schön dass du ihn "farbig" zeigst.
(ist ja bei dir keine selbstverständlichkeit !)
lg. werner
Charly 28/10/2010 10:01
Ein feiner Spinner also. Sehr willkommen!In jeder Hinsicht ist das Foto gelungen.
LG charly
Maren Arndt 28/10/2010 9:12
Ich freue mich über Deine so informative Serie der selten fotografierten Nachtfalter und Co.LG
Maren
Thomas Hetfleisch 28/10/2010 9:10
Sehr schöner Bildaufbau, und die Freistellung sind super!LG Thomas
Isabella Myllykoski 28/10/2010 8:16
Ein ganz schöner Falter ist das. Super fotografiert, tolle Schärfe und die diagonale Bildgestaltung gefällt mir gut.