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Ich werde mich jetzt mal an einer Bild Diskussion versuchen :-). Vielleicht erstmal zum ein paar technischen Aspekten:
Das Bild ist schief :-) Außerdem solltest du vieleicht die Objektivkorrektur benutzen, denn wenn du es gerade drehst, hängt das Meer in der Mitte leicht durch. Dabei verschwinden dann wahrscheinlich auch die dunklen Ecken oben.
Jetzt zum 4-Augen Modell (nach Martin Zurmühle, alle "Sätze" sind Zitate aus seinem Buch "Die Magie der Fotografie"):
1) Form-Auge (5/10 Punkten)
"Das Form-Auge beschreibt [...], wie Inhalte mit klaren grafischen Formen und Elementen [...] vermittelt werden."
Das Bild ist einfach aufgebaut und die Bildaufteilung folgt dem goldenen Schnitt. Der gerade Horizont betont die Weite des Meeres, allerdings ist diese Art von Strandmotiv wohl schon oft fotografiert worden.
Generell hat das Bild nicht viel, an dem das Auge hängen bleibt, außer an der Person im Vordergrund, die das Bild von anderen Strandmotiven unterscheidet. Ein etwas erhöhter Standpunkt hätte vielleicht den Schatten stärker betont. Wenn du das Bild einen Moment später gemacht hättest, wäre die Person im Vordergrund nicht mit einer der Personen im Hintergrund verschmolzen. Vielleicht wäre auch ein Auschnitt besser, in dem die Person inklusive Schatten größer ist?
Nach längerem Betrachten ist mir aufgefallen, dass die Landzunge im linken Bereich den Eindruck der Weite des Meeres etwas stört, ein 3:4 Format behebt dieses Problem.
2) Erzähl-Auge (4/10 Punkten)
"Das Erzähl-Auge beschreibt die Welt im Stil der Reise- und Reportagefotografie."
Hmm ... auch hier eigentlich die Feststellung, dass die Person im Vordergrund die einzige erzählende Komponente ist. Mit dem Wissen, dass die Person dein Bruder ist, dass das Bild bei einem Familienausflug entstanden ist, und die Tatsache, dass du den Urlaub gut gebrauchen konntest, verstehe ich, warum es für dich ein besonders schönes Bild ist. Ohne diese Infos ist es ein Bild von Leuten am Strand. Dein Bezug zu der Person wird nicht deutlich, der Anlass auch nicht, und es gibt kaum Anhaltspunkte dafür, wo das Bild genau entstanden ist (außer vielleicht, dass die Entfernung zum Meer auf starke Gezeiten schliessen läßt, und damit auf die Nordsee).
3) Gefühls-Auge (6/10)
"Mit unserem Gefühl-Auge spüren wir Stimmungen und Emotionen, die in einem Bild liegen."
Hier kann das Bild am meisten punkten, und dass, weil fast jeder schon mal in einer solchen Situation war und sich an seinen letzten Strandurlaub zurück erinnert, an schönes Wetter und Sand unter den Füssen. Das Einzige was mich etwas stört, ist die Tatsache, dass man an den Lichtverhältnissen nicht erkennen kann, ob es morgens oder abends war. Die Sonne steht noch recht hoch, aber der Sand ist so dunkel, als wäre die Dämmerung schon angebrochen. Wenn du den untere Teil des Bildes etwas aufhellst und vielleicht die Gelbanteile etwas erhöst, entsteht noch mehr Strandfeeling.
4) Ich-Ebene (4/10)
"Starke Bilder haben nicht nur eine klare Aussage und sprechen unsere Gefühle an, sondern sie erzählen uns mit dem Ich-Auge auch viel über den Fotografen."
Laut dem Buch die schwierigste Ebene :-) Das Persönliche, das du hier transportierst, ist für mich die Tatsache, dass du Strand mit Sonne und Meer verbindest, und alles in Kombination ist offensichtlich für dich mit positiven Gefühlen verbunden.
Mein Resumee:
Ein schönes Bild, das aber vermutlich seine volle Schönheit erst zusammen mit deinen Erinnerungen an diesen speziellen Moment entwickelt :-).
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Flo Dismer 28/06/2011 22:26
Hi Stefan,Ich werde mich jetzt mal an einer Bild Diskussion versuchen :-). Vielleicht erstmal zum ein paar technischen Aspekten:
Das Bild ist schief :-) Außerdem solltest du vieleicht die Objektivkorrektur benutzen, denn wenn du es gerade drehst, hängt das Meer in der Mitte leicht durch. Dabei verschwinden dann wahrscheinlich auch die dunklen Ecken oben.
Jetzt zum 4-Augen Modell (nach Martin Zurmühle, alle "Sätze" sind Zitate aus seinem Buch "Die Magie der Fotografie"):
1) Form-Auge (5/10 Punkten)
"Das Form-Auge beschreibt [...], wie Inhalte mit klaren grafischen Formen und Elementen [...] vermittelt werden."
Das Bild ist einfach aufgebaut und die Bildaufteilung folgt dem goldenen Schnitt. Der gerade Horizont betont die Weite des Meeres, allerdings ist diese Art von Strandmotiv wohl schon oft fotografiert worden.
Generell hat das Bild nicht viel, an dem das Auge hängen bleibt, außer an der Person im Vordergrund, die das Bild von anderen Strandmotiven unterscheidet. Ein etwas erhöhter Standpunkt hätte vielleicht den Schatten stärker betont. Wenn du das Bild einen Moment später gemacht hättest, wäre die Person im Vordergrund nicht mit einer der Personen im Hintergrund verschmolzen. Vielleicht wäre auch ein Auschnitt besser, in dem die Person inklusive Schatten größer ist?
Nach längerem Betrachten ist mir aufgefallen, dass die Landzunge im linken Bereich den Eindruck der Weite des Meeres etwas stört, ein 3:4 Format behebt dieses Problem.
2) Erzähl-Auge (4/10 Punkten)
"Das Erzähl-Auge beschreibt die Welt im Stil der Reise- und Reportagefotografie."
Hmm ... auch hier eigentlich die Feststellung, dass die Person im Vordergrund die einzige erzählende Komponente ist. Mit dem Wissen, dass die Person dein Bruder ist, dass das Bild bei einem Familienausflug entstanden ist, und die Tatsache, dass du den Urlaub gut gebrauchen konntest, verstehe ich, warum es für dich ein besonders schönes Bild ist. Ohne diese Infos ist es ein Bild von Leuten am Strand. Dein Bezug zu der Person wird nicht deutlich, der Anlass auch nicht, und es gibt kaum Anhaltspunkte dafür, wo das Bild genau entstanden ist (außer vielleicht, dass die Entfernung zum Meer auf starke Gezeiten schliessen läßt, und damit auf die Nordsee).
3) Gefühls-Auge (6/10)
"Mit unserem Gefühl-Auge spüren wir Stimmungen und Emotionen, die in einem Bild liegen."
Hier kann das Bild am meisten punkten, und dass, weil fast jeder schon mal in einer solchen Situation war und sich an seinen letzten Strandurlaub zurück erinnert, an schönes Wetter und Sand unter den Füssen. Das Einzige was mich etwas stört, ist die Tatsache, dass man an den Lichtverhältnissen nicht erkennen kann, ob es morgens oder abends war. Die Sonne steht noch recht hoch, aber der Sand ist so dunkel, als wäre die Dämmerung schon angebrochen. Wenn du den untere Teil des Bildes etwas aufhellst und vielleicht die Gelbanteile etwas erhöst, entsteht noch mehr Strandfeeling.
4) Ich-Ebene (4/10)
"Starke Bilder haben nicht nur eine klare Aussage und sprechen unsere Gefühle an, sondern sie erzählen uns mit dem Ich-Auge auch viel über den Fotografen."
Laut dem Buch die schwierigste Ebene :-) Das Persönliche, das du hier transportierst, ist für mich die Tatsache, dass du Strand mit Sonne und Meer verbindest, und alles in Kombination ist offensichtlich für dich mit positiven Gefühlen verbunden.
Mein Resumee:
Ein schönes Bild, das aber vermutlich seine volle Schönheit erst zusammen mit deinen Erinnerungen an diesen speziellen Moment entwickelt :-).
Viele Grüße
Flo